Dienstag, 10. Mai 2016

Diskussion: Was zeichnet eine gute Buchverfilmung aus?

Hallo ihr Lieben!
Heute starte ich wieder einmal eine kleine Diskussion. Dieses Mal zum Thema Buchverfilmungen, da sich das zum Teil gewünscht wurde. Ich werde euch meine Kriterien für eine gelungene Buchverfilmung vorstellen und ihr seid herzlich dazu eingeladen, mir mitzuteilen, was Euch dabei besonders wichtig ist.
 

Nähe zum Buch

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Es ist enorm wichtig, dass der jeweilige Regisseur möglichst dicht an der Romanvorlage bleibt. Mir ist es dabei gar nicht mal so wichtig, dass jedes kleine Detail übernommen wird, sondern das Grundgerüst der Story passt. Mir ist auch klar, dass bei einem 500-seitenstarken Buch nicht zwangsläufig jede Szene übernommen werden kann. Das finde ich auch gar nicht schlimm, sofern die Geschichte nicht verfälscht wird und alles in sich schlüssig bleibt. Insgesamt bin ich also weniger ein Detail-Fanatiker, sondern lege eher Wert auf die Stimmigkeit der Story. Für mich war es beispielsweise total egal, ob die blöde Katze im ersten "Tribute von Panem"-Film nun schwarz oder orange ist. Letztendlich war es für die Geschichte doch total egal. Klar, man hätte einfach von Anfang an eine orange-getigerte Katze nehmen können. Immerhin wurde in den darauffolgenden Filmen dieser "Fehler" behoben.
 

Charakterstarke Schauspieler

Mit diesem Aspekt meine ich gar nicht, dass die Schauspieler immer optisch 1:1 wie im Buch aussehen müssen. Vielmehr sollen sie den Charakter, der im Buch beschrieben wird, verinnerlichen und auf die Leinwand bringen. Bestes Beispiel an dieser Stelle: Jennifer Lawrence als Katniss Everdeen. Im Buch hat die Hauptfigur eigentlich olivfarbene Haut - ist vom Teint her also eigentlich dunkel. Das war mir letztlich total egal, weil Jennifer Lawrence die Rolle einfach so überzeugend gespielt hat, dass man sich niemand anderen in dieser Rolle vorstellen kann. Ich finde das schauspielerische Talent also oftmals wichtiger als die Optik. Natürlich ist das Aussehen auch nicht gerade unwichtig. Es sollte schon jemand besetzt werden, der ungefähr optisch zur Rolle passt. Da fand ich Josh Hutcherson als Peeta Mellark schon fragwürdiger.
 
 

Das Setting

Was mir enorm wichtig ist, ist das Setting. Schauplätze sollten meiner Meinung nach immer möglichst detailgetreu sein, damit man die Stimmung erzeugt, die auch im Buch vorherrscht. So kann man die Lebensumstände der Figuren (z.B. verarmtes Distrikt 12) viel besser nachempfinden.
 

Wissen, wann Schluss ist!

Was mich rund um das Thema "Buchverfilmungen" nervt, ist das komplette Ausschlachten der Geschichten und die Profitgier der Filmemacher. Natürlich funktioniert die Taktik der Filmemacher auch bei mir und ich will da auch keinem einen Vorwurf machen. Aber wieso muss man bei einer Trilogie das Ende immer in zwei Teile aufteilen? Damit die Kassen zwei Mal klingeln! Natürlich freut man sich als Leser einer Buch-Trilogie auf ein weiteres Wiedersehen mit den liebgewonnenen Charakteren, keine Frage! Und das nutzen die Filmemacher schamlos aus. Bei manchen Geschichten mag eine Splittung des letzten Teils gar nicht mal sinnlos zu sein, da man sonst zwanghaft versuchen müsste, alles in einen Film zu quetschen. Aber dass man dann ein 350-Seiten-Buch ("Der kleine Hobbit") in 3 Filme mit Überlänge verpacken muss, ist schon witzig. Die Filme sind super gemacht, aber an vielen Stellen auch einfach zu lang, wenn man ehrlich ist.
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Fazit:

Mir ist bei einer gelungenen Buchverfilmung wichtig, dass das Grundgerüst der Geschichte mit dem Buch übereinstimmt. Einzelne Szenen oder Details können durchaus weggelassen werden, sofern es der Geschichte keinen Abbruch tut und ich das Buch im Film noch erkenne. Optisch müssen die Schauspieler nicht immer 1:1 mit den Buch-Charakteren übereinstimmen, solange sie den beschriebenen Charakter überzeugend auf die Leinwand bringen. Dennoch sollte das Aussehen halbwegs übereinstimmen. Auch die Settings sollten ungefähr wie im Buch sein, damit man die Lebensumstände der Figuren und die vorherrschende Stimmung nachempfinden kann. Last but not least: Filme nur splitten, sofern der letzte Teil auch genug Geschichte abwirft. Außerdem sollten die Filme nicht unnötig in die Länge gezogen werden, damit man aus einem 350-Seiten-Buch 3 Blockbuster mit Überlänge zaubern kann und die Kassen dreifach klingeln ;)
 
 
Was zeichnet für Euch eine gelungene Buchverfilmung aus? Sind Euch einzelne Details enorm wichtig? Wie sieht es mit den Schauspielern aus? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!

4 Kommentare:

  1. Hallo Peter,

    ich finde das "Diskussions"-Segment auf deinem Blog wirklich interessant. Ist einfach mal was komplett anderes neben den typischen Rezensionen.

    Mir is bei Buchverfilmungen eigentlich auch nur besonders wichtig, dass die Geschichte, die im Buch erzählt wird, auch auf der Leinwand zu sehen ist. Ich finde es schrecklich, wenn ein Buch massakriert wird und ich die Geschichte nicht mehr wiedererkenne. Besonders ärgert es mich, wenn das Ende abgeändert wird, damit das Kinopublikum auch ein "Happy End" bekommt - Es gibt auch einfach traurige Ausgänge.

    Weiterhin viel Erfolg mit deinem Blog!!!

    Manu

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    1. Hi Manu!

      Schön, dass Dir dieses Segment auf meinem Blog zusagt und Du die Beiträge magst.

      Vielen Dank, dass Du deine Meinung mit mir und den anderen Lesern teilst. Wie ich bereits erwähne, ist es mir auch immer wichtig, die Grundstory zu erkennen. Dem was Du sagst, kann ich zu 100% zustimmen. Bücher mit traurigen Enden sollten auch zu Filmen mit traurigen Enden werden.

      Schönes Pfingstwochenende!

      - Peter

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  2. Hallöchen!

    Ich habe deinen Beitrag gerade auf Facebook entdeckt und dachte, dass ich dir einfach mal meine Meinung da lasse.

    Das was du hier so als Kriterien festlegst, kann ich wirklich 1-1 unterschreiben. Aber das mit dem ausschlachten der Geschichten nimmt so langsam echt Überhand. Fast jede Trilogie führt fast automatisch zu vier Filmen - besonders sinnlos bei Geschichten, die generell nicht so viel her geben. Zum Beispiel finde ich es unnötig einen vierten Teil zu Die Bestimmung zu produzieren, da die anderen Teile einfach schon so mittelmäßig waren. Total Schade.

    LG

    Luna

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    1. Hallo liebe Luna,

      schön, dass Du über Facebook deinen Weg auf diesen Blog gefunden hast! :)

      Ja, das mit den Trilogien, die zu einer 4-Filme-Reihe werden ist echt ätzend. Wenn eine Trilogie so viel Stoff hergibt, ist das ja kein Problem, aber mittlerweile ist das einfach eine Masche der Industrie.

      Ich fand die Filme zu "Die Bestimmung" bisher ganz in Ordnung. Sie halten sich wenigstens zum Großteil an die Story im Buch... aber den vierten Film könnte man sich echt sparen.

      Ich wünsche Dir ein schönes Pfingstwochenende!

      - Peter

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