Samstag, 23. September 2017

Rezension: Feuerläufer von Paul Finch

Hallo ihr Lieben!

Dass ich mittlerweile ein großer Fan von Paul Finch bin, ist kein Geheimnis mehr. Deshalb musste ich natürlich auch unbedingt seinen neuen Thriller "Feuerläufer" lesen. Dem Autor ist auch hier wieder eine spannende Geschichte rund um Detective Sergeant Mark "Heck" Heckenburg gelungen.


Details:
Cover: Piper

  • Taschenbuch: 544 Seiten
  • Verlag: Piper Taschenbuch (1. September 2017)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3492309747
  • ISBN-13: 978-3492309745
  • Preis: 10,00


  • Inhalt:

    Ein perfider Killer macht England unsicher, und Mark Heckenburg ist ihm dicht auf den Fersen. Die Ermittlungen führen den Detective in seine Heimat, die heruntergekommene Industriestadt Bradburn. Doch hier versteckt sich nicht nur der Mörder, ein Brandstifter fackelt Häuser und Menschen ab. Bald findet Heck heraus, dass zwischen den Bossen der Bradburner Unterwelt Krieg herrscht. Und er muss es nicht nur mit gleich zwei Killern aufnehmen, sondern auch mit seiner eigenen Vergangenheit …
    Copyright Inhaltsangabe & Cover: Piper Verlag


    Meine eigene Meinung:

    Das schwarz-weiße Cover mit der neon-orangen Schrift und der farbige Buchschnitt gefallen mir auch dieses Mal wieder sehr gut, da einem das Buch sofort ins Auge springt. Auch der Titel passt perfekt, denn einer der perfiden Killer wird eben "Feuerläufer" genannt.
     
    Zum Schreibstil des Autors muss ich eigentlich gar nicht mehr viel sagen. Er ist simpel und fesselnd zugleich. Außerdem nimmt sich Finch sehr viel Zeit, um die Schauplätze genauer zu beschreiben und somit dem Leser ein gewisses Bild einer Stadt, eines Ortes oder einer Situation zu liefern.
     
    Die Geschichte konnte mich auch dieses Mal wieder überzeugen, da Mark Heckenburg es eben gleich mit zwei Killern aufnehmen muss, wobei jeweils einer davon für eine der beiden Banden in Bradburn zuständig zu sein scheint. Einerseits gibt es John Sagan, der Menschen in seiner "Quälbox", einem speziell ausgestatteten Wohnwagen, auf brutale Weise verstümmelt. Andererseits gibt es den Feuerläufer, der seine Opfer mit einem Flammenwerfer abfackelt. Besonders spannend waren die Szenen, in denen der Feuerläufer seinen nächsten Opfern auflauert und dann wieder zu Werke geht.
     
     Das Markenzeichen von Paul Finch sind natürlich spannende Verfolgungsjagden, die auch in "Feuerläufer" nicht fehlen und den Leser unterhalten. Was ich persönlich etwas langatmig fand, waren die ständigen Beschreibungen der Banden, auch wenn sie natürlich vordergründig eine tragende Rolle in der Geschichte spielen (schließlich geht es ja darum, herauszufinden, wer hinter dem Feuerläufer steckt und ob es sich um einen Bandenkrieg handelt und wieso dieser entfacht ist). Dadurch hat die Geschichte für mich aber einfach immer wieder zwischendurch an Spannung verloren. Ich denke, dass es besser gewesen wäre, wenn Finch die Geschichte vielleicht um 50 Seiten gekürzt hätte. Auf den letzten 100 Seiten, wo es allmählich zum finalen Showdown kommt, wurde ich dann aber doch wieder voll und ganz in die Geschichte gesogen.   Wer nun hinter dem Feuerläufer steckt und was es mit allem auf sich hat, werde ich natürlich nicht verraten. Nur so viel kann ich sagen: Einen Verdacht, den Heck zum Ende hin hatte, hatte ich schon von Anfang an. Dieser stellt sich jedoch als falsch heraus, der richtige Feuerläufer lauert Heck und der zuvor verdächtigten Person auf und die beiden müssen gemeinsam um ihr Überleben kämpfen! Spannend!
     
    Paul Finch ist es gelungen, dieses Mal auch andere Facetten von Heck noch stärker auszuarbeiten. So bekommt der Leser nicht nur den mutigen, risikobereiten und eigensinnigen Heck zu spüren, der sich immer über andere Anweisungen hinwegsetzt, seine eigenen Theorien verfolgt und sich auch mit den Gangstern persönlich anlegt, sondern auch den nachdenklichen Heck, der mit seiner bewegten Vergangenheit noch nicht abgeschlossen hat. Beispielsweise erfährt der Leser, wieso Heck überhaupt Polizist geworden ist, wieso es zu einem Bruch mit seiner Familie gekommen ist und wieso er mit Bradburn eigentlich komplett abgeschlossen hat. Außerdem trifft er in Bradburn auch auf seinen Onkel, der dort Pater ist.
     Natürlich wird auch wieder das Verhältnis zwischen ihm und seiner vorgesetzten Gemma Piper, mit der er einst zusammen war, beleuchtet. Zwischen den beiden scheinen zum Teil irgendwie noch Funken zu sprühen, aber beide wissen, dass sie gemeinsam einfach keine Chance mehr hätten. Außerdem widersetzt sich Heck wieder regelmäßig ihren Anweisungen und bringt sich gegen ihren Willen ständig selbst in Gefahr.
    Auch die anderen Figuren, beispielsweise Hecks "erste Flamme" Kayla Green, die in ihrem Leben auch sehr viel erlebt hat und froh ist, Heck wiederzusehen,  oder die Bösewichte Vic Ship und Lee Shaughnessy, sind alle sehr gut ausgearbeitet und bleiben nicht platt/eindimensional.
     
     

    Fazit:

    Paul Finch ist mit "Feuerläufer" erneut ein spannender, fesselnder Thriller gelungen, der vor allen Dingen durch den brutal agierenden Feuerläufer und die undurchschaubaren Machenschaften punktet. Besonders auf den letzten 100 Seiten wird die Spannung noch einmal ordentlich angezogen, weil sich Heck wieder einmal selbst in Gefahr bringt.  Auch die spannenden Verfolgungsjagden, die ein Markenzeichen des Autors sind, kommen hier nicht zu kurz. Dem Autor gelingt es außerdem, andere Facetten der Hauptfigur einzustreuen und Nebenfiguren ebenfalls vielseitig zu beschreiben. Störend sind lediglich die ständigen ausführlichen Beschreibungen zu den beiden Brandburner Banden, da hierdurch die Spannung immer wieder verloren geht. Insgesamt wäre es vielleicht besser gewesen, wenn man sich hier etwas eingeschränkt hätte und somit insgesamt 50 Seiten eingespart hätte, um kontinuierlich für Spannung zu sorgen.
     
     
    4 / 5 Sterne
     
    Hier findet ihr die restlichen Rezensionen zur "Mark-Heckenburg"-Reihe:
     
     
     
    Vielen Dank an Piper für das kostenfreie Leseexemplar!
     
     
     

    4 Kommentare:

    1. Hallo Peter,
      ich habe eben deinen Blog über Mikkas Kreuzfahrt der Meere gefunden und da ich auch gerne Thriller lese, bleibe ich gleich da!
      Von Paul Finch habe ich erst Band 1 und 2 gelesen...aber meine Bücherei hat alle bis auf den neuen und die werde ich mir jetzt nach und nach holen.
      Liebe Grüße
      Martina
      http://martinasbuchwelten.blogspot.co.at/

      AntwortenLöschen
      Antworten
      1. Hallo Martina,

        es freut mich, dass du auf meinen Blog gefunden hast! :) Wenn es um Thriller geht, bist du bei mir genau richtig!
        Die Bücher von Paul Finch lohnen sich einfach. Besonders empfehlenswert sind die Teile 4 und 5 (!).

        Bei dir schaue ich natürlich auch gleich vorbei!

        Ganz liebe Grüße
        - Peter

        Löschen
    2. Huhu!

      Ich habe von dem Autor noch gar nichts gelesen, aber ich habe schon länger vor, das mal zu ändern. Deine Rezension ist gut geschrieben und klingt sehr ansprechend, aber ich muss zugeben, dass ich aus irgendeinem Grund meist nicht so recht warm werde mit Thrillern, in denen es um Bandenaktivität geht... Aber wahrscheinlich sollte ich sowieso besser mit dem ersten Band anfangen!

      Martina hat dir ja schon gesagt, dass ich dich HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt habe!

      LG,
      Mikka

      AntwortenLöschen
      Antworten
      1. Hallo Mikka,

        ich freue mich riesig, dass Du so regelmäßig bei mir vorbeischaust, mir Feedback zu den Rezensionen hinterlässt und mich regelmäßig auf Deinem Blog verlinkst! :)

        Thriller mit Banden waren für mich eigentlich auch immer eher abschreckend. Aber Paul Finch schreibt meiner Meinung nach so gut! :) Vielleicht probierst Du einfach Teil 1 & entscheidest dann, ob Paul Finch etwas für dich ist oder eben nicht. Meistens lese ich aber auch lieber klassische Thriller (Poznanski, Winkelmann, Fitzek, etc.).

        Ganz liebe Grüße
        - Peter

        Löschen