Mittwoch, 6. Juli 2016

Rezension: Der Seelenbrecher von Sebastian Fitzek

Hallo ihr Lieben!

Heute geht mein kleiner Fitzek-Marathon in die nächste Runde. Heute habe ich für Euch eine Rezension zu "Der Seelenbrecher". Diesen Thriller habe ich erst jetzt zum ersten Mal gelesen. Bis zum Release von "Das Paket" (VÖ: 26.10.) werdet ihr noch zahlreiche Rezensionen zu den Fitzek-Bestsellern hier auf meinem Blog vorfinden.
 
Cover: Droemer Knaur
 
Details:
 
  • Taschenbuch: 368 Seiten
  • Verlag: Knaur; Auflage: 1. (1. Oktober 2008)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426637928
  • ISBN-13: 978-3426637920
  • Preis: 9,99


  • Inhalt:

    Sie wurden nicht vergewaltigt. Nicht gefoltert. Nicht getötet. Ihnen geschah viel Schlimmeres ...

    Drei Frauen – alle jung, schön und lebenslustig – verschwinden spurlos. Nur eine Woche in den Fängen des Psychopathen, den die Presse den »Seelenbrecher« nennt, genügt: Als die Frauen wieder auftauchen, sind sie psychisch gebrochen – wie lebendig in ihrem Körper begraben. Kurz vor Weihnachten wird der Seelenbrecher wieder aktiv, ausgerechnet in einer psychiatrischen Luxusklinik. Ärzte und Patienten müssen entsetzt feststellen, dass man den Täter unerkannt eingeliefert hat, kurz bevor die Klinik durch einen Schneesturm völlig von der Außenwelt abgeschnitten wurde. In der Nacht des Grauens, die nun folgt, zeigt der Seelenbrecher, dass es kein Entkommen gibt …
    Copyright Klappentext & Cover: Droemer Knaur
     
     
    Meine eigene Meinung:
     
    Die Covergestaltung finde ich richtig gut, da es sehr dunkel gehalten ist und man nur die Umrisse eines seitlichen Männergesichts erahnen kann und dieser offenbar Wasserdampf ausstößt (passt dazu, dass die Geschichte im Winter spielt...). Insgesamt strahlt das Cover etwas Düsteres aus, was ich sehr passend finde.
     
    Den Schreibstil finde ich großartig, obwohl es dieses Mal gar nicht so "fitzek-like" klingt. Würde nicht tatsächlich Sebastian Fitzek draufstehen,  hätte ich auch geglaubt, dass es von einem anderen Autor geschrieben wurde. "Der Seelenbrecher" ist auf jeden Fall ein rasanter und spannender Page-Turner, der sich mühelos runterlesen lässt.
     
    Nun zum Inhalt: Die Geschichte rund um den Seelenbrecher bekommt der Leser in einer Art Akte präsentiert. Diese wird von zwei Studenten als Experiment eines Professors gelesen und der Leser nimmt quasi die Rolle eines dritten, stillen Studenten ein. Die Akte wird nur ab und zu unterbrochen, damit die beiden Studenten ein Zwischenfazit abgeben können und der Professor ein paar Tipps äußert. Dem Leser stellen sich also ständig dieselben Fragen, wie den beiden Studenten, die ebenfalls herausfinden wollen, wer der Seelenbrecher ist und was sich vor Jahren in der Teufelsklinik zugetragen hat.
    In der Akte geht es vor allen Dingen, um  "Caspar", einen Patienten der Teufelsklinik, der sich nach einem Gedächtnisverlust nicht mehr an seine wahre Identität erinnern kann. Nach und nach überkommen ihn allerdings Erinnerungen, die dem Leser in "Echorausch"-Kapiteln präsentiert werden.
    Caspar und die anderen Patienten der Teufelsklinik sind kurz vor Weihnachten in der besagten Klinik, als ein Krankenwagen davor ins Schlingern gerät, gegen den Telefonmast knallt und somit die Verbindung nach außen kappt. Der verwundete Dr. Bruck sowie der Fahrer Tom Schadeck bleiben wegen eines aufkommenden Sturms schließlich in der Klinik. Mitten in der Nacht wird Caspar panisch von Linus, einem weiteren Patienten der Klinik, geweckt, weil der Pflegerin Sophia offenbar etwas zugestoßen ist. Diese sitzt völlig verstört in einer Badewanne und ist nicht wirklich ansprechbar - in ihrer Hand: Eine Rätselkarte des Seelenbrechers. Kurz zuvor ist Dr. Bruck durch ein Fenster in ihrem Zimmer geflohen und wird deshalb für den Seelenbrecher gehalten. Daraufhin lässt der Hausmeister Bachmann das Schott herunter. Dr. Bruck (dem Seelenbrecher???) ist es aber kurz vorher doch noch gelungen, sich wieder Zutritt zur Klinik zu verschaffen. Abgeschottet von der Außenwelt müssen sich die restlichen Personen - Caspar, die verstörte Sophia, Pflegerin Yasmin, Hausmeister Bachmann, Tom Schadeck, Köchin Sybille, Klinikleiter Dr. Raßfeld und die pfiffige Patientin Greta Kaminski zusammentun, um die Nacht zu überleben (Linus wurde auf einem Balkon ausgesperrt). Insgesamt ist es Fitzek hier sehr gut gelungen, die einzelnen Nebenfiguren auszuarbeiten und sie greifbar zu machen.  Ganz bewusst versucht er uns in die Irre zu führen, die ein oder andere Person sehr unsympathisch erscheinen zu lassen und Verdachtsmomente zu streuen. Natürlich fallen dem Seelenbrecher in der Nacht weitere Personen zum Opfer, neue Rätselkarten tauchen auf und müssen gelöst werden. Dabei geht es sehr rasant zu. Ganz am Ende steht Caspar schließlich dem wirklichen Seelenbrecher gegenüber. Auf die  Identität werde ich hier nicht weiter eingehen, da ich keinem die Leselust nehmen möchte. Viele empfanden die Auflösung als einen absoluten Schockmoment. Ich hingegen habe das ungefähr ab der Mitte kommen sehen, fand es aber auch nicht so schlimm, dass sich meine Erwartung tatsächlich  bestätigt hat. Letztlich werden es viele so wahrscheinlich nicht vorhersehen können. Ich möchte nur so viel verraten: Der Seelenbrecher und Caspar haben eine gemeinsame Vergangenheit, aus der sich das Motiv des Täters schließlich ableitet und die Geschichte insgesamt stimmig wird. Die Vorgehensweise des Täters wird sehr detailreich geschildert und ist am Ende plausibel, auch wenn man es sich persönlich in der Realität selbst vielleicht nicht vorstellen kann.
    Auch nachdem die Akte geschlossen ist, folgen noch weitere spannende Details von dem Professor, der die beiden Studenten mit dem Lesen dieser Geschichte beauftragt hat. Auch zu ihm erfährt der Leser noch etwas, was letztlich aber nicht ganz so überraschend war.
     
    Spannungstechnisch ist das Ganze auf einem konstant hohen Level, da die von der Außenwelt abgeschotteten Personen natürlich alles daran setzen, um zu überleben, die Rätsel zu lösen und es dabei natürlich auch zu einigen Spannungen/ Verdächtigungen zwischen den Personen kommt.
     

    Fazit:

     
    Der Seelenbrecher ist ein durchaus spannender, rasanter und gruseliger Page-Turner mit sehr unterschiedlichen Figuren. Sebastian Fitzek gelingt es, ihnen allen das gewisse Etwas zu verleihen, verschiedene Verdachtsmomente zu streuen und zwischen ihnen Spannungen entstehen zu lassen, die die Geschichte vorantreiben. Wegen des guten Schreibstils, der dieses Mal gar nicht so "fitzek-like" (fitzek-like soll nichts Schlechtes bedeuten!) wirkt, lässt sich die Geschichte mühelos runterlesen. Da das Ende für mich persönlich  allerdings etwas vorhersehbar war (für viele andere sicher nicht) und das bei den anderen Werken bisher nie der Fall war, kann ich leider nicht die Höchstwertung geben. Für Fitzek-Fans ist "Der Seelenbrecher" natürlich ein absolutes Muss!
     
     
     
    4 / 5 Sterne

     

     
     

    6 Kommentare:

    1. Hallo Peter,

      ich fand Seelenbrecher im vergleich zu seinen anderen Romanen leider auch etwas schwächer. Spannend, nervenaufreibend und gruselig war er und ich habe das ende auch gar nicht so kommen sehen, aber irgendwie war mir die Geschichte viel zu abstrus und an den Haaren herbeigezogen... Irgendwie gar nicht meins... Leider!

      Ich freue mich schon, auf weitere Rezensionen von dir.

      Schönen Abend!

      Manu

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      1. Hallo Manu!

        Danke für Deinen Kommentar & Deine Meinung! Ich glaube bei "Seelenbrecher" gehen die Meinungen sehr weit auseinander.. Deine Kritik kann ich auch sehr gut nachvollziehen... Aber wenn man so darüber nachdenkt, sind die meisten Fitzek-Thriller (oder viele Thriller generell) ja eher unrealistisch bzw. etwas abstrus/brutal im Vergleich zur Realität...

        Es freut mich, dass Dir meine Rezensionen gefallen :) Ich habe gerade für ordentlich Nachschub gesorgt, wie du meinem Neuzugänge-Post entnehmen kannst.

        Liebe Grüße
        - Peter

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    2. Hallo Peter,

      mich hat "Der Seelenbrecher" damals nicht so mitreißen können. Daraufhin habe ich echt überlegt, ob Fitzek überhaupt etwas für mich ist. Aber wenn du sagst, dass das Buch nicht typisch für ihn war, sollte ich es vielleicht wirklich noch mit einem anderen Buch von ihm versuchen. :D

      Liebe Grüße
      Steffi

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      1. Hallo Steffi,

        na... Du solltest Sebastian Fitzek definitiv (!!!!) noch eine Chance geben. Seine Thriller "Augensammler", "Augenjäger" und "Abgeschnitten" sind soooo soooo viel besser! :)
        Ich wünsche Dir viel Vergnügen beim Lesen... Du wirst es nicht bereuen.

        Liebe Grüße
        - Peter

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      2. "Das Kind", "Die Therapie" und "Splitter" habe ich noch auf dem SuB. Ach ja, stimmt, "Abgeschnitten" habe ich auch noch hier. Ein bisschen Auswahl habe ich noch, um ihm eine Chance zu geben. *lach* :D

        Grüße
        Steffi

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      3. Na... Dann mal auf, auf! =) Du wirst es nicht bereuen!

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