Mittwoch, 8. Juni 2016

Rezension: Rattenfänger von Paul Finch

Hallo ihr Lieben!

Nachdem ich bereits "Mädchenjäger" (Band 1) und "Schattenschläfer" (Band 4) der Mark-Heckenburg-Reihe von Paul Finch gelesen und rezensiert habe, folgt heute eine Rezension zu "Rattenfänger" (Band 2). Mittlerweile bin ich ein absoluter Fan des Autors und seiner Geschichte und ich muss sagen, dass ich auch dieses Mal wieder überzeugt wurde.
Cover: Piper
 
Details:
 
  • Taschenbuch: 480 Seiten
  • Verlag: Piper Taschenbuch (13. Oktober 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3492305792
  • ISBN-13: 978-3492305792
  • Originaltitel: Sacrifice
  • Preis: 9,99





  • Inhalt:

    Ein Mann, der grausam gefoltert und verbrannt wird, ein zweiter, der - bei lebendigem Leib in eine Wand eingemauert - jämmerlich verdurstet, ein Liebespaar, das von einem Pfeil durchbohrt wird. Wo zunächst kein Zusammenhang scheint, erkennt Detective Mark Heckenburg schon bald ein barbarisches Muster: Alle vier kamen an einem Feiertag ums Leben. Hat Heck es mit einem religiösen Fanatiker zu tun? Die erste Spur führt zu einem polizeibekannten Kleinkriminellen, aber kann er tatsächlich hinter der akkurat geplanten Mordserie stecken? Dann endlich kommt Heck der Vorlage für die schrecklichen Verbrechen auf die Spur ...
    Copyright Klappentext/Inhaltsangabe & Cover: Piper
     
     
    Meine Meinung:
     
    Die Buchgestaltung finde ich wie immer sehr gelungen, da das schwarz-weiße Cover einfach düster wirkt und somit perfekt zu einem Thriller passt. Besonders die knallorange Schrift und der farbige Buchschnitt machen den Roman zu einem Hingucker. Optisch habe ich also eigentlich gar nichts auszusetzen. Den deutschen Titel "Rattenfänger" finde ich allerdings nicht so ganz passend. Ich hätte das Ganze eher "Feiertagsschänder" oder "Feiertagskiller"  genannt, da das mit dem Inhalt zusammen besser funktionieren würde.
     
    Am Schreibstil habe ich prinzipiell nichts auszusetzen, denn der Roman lässt sich gut lesen. Das Einzige, was den ein oder anderen Leser vielleicht etwas stören könnte (mir persönlich aber nichts ausgemacht hat), sind zum Teil die endlosen Details, die man über manche Orte, Ecken, Tatorte oder Stadtteile von England bekommt. Dadurch konnte ich immer gut nachvollziehen, in welches Milieu sich die Ermittler begeben und was für Ereignisse sich dort eventuell abspielen könnten. Paul Finch gelingt es, eine dichte Atmosphäre zu zaubern und einem genaueste Bilder auf die Netzhaut zu brennen. Das bezieht sich allerdings nicht nur auf die Orte selbst, sondern auch auf die Beschreibung der Mordopfer.
     
    Spannungstechnisch  steigert sich Finch im Vergleich zu seinem ersten Roman. Es gibt nicht nur actionreiche Verfolgungen ( egal ob zu Fuß oder mit dem Auto), sondern auch einzelne Sequenzen, die zeigen, wie die neuesten Opfer der "Feiertagsschänder" eingefangen und in ein Verlies gesperrt werden. Jede dieser Szenen hat immer etwas Düsteres oder Bedrohliches, was für den Leser etwas nervenaufreibend ist. Besonders das letzte Drittel des Romans treibt das Spannungslevel auf das Maximum, denn nachdem Heck herausfindet, wer die Feiertagsschänder sind bzw. welche Motive sie eigentlich verfolgen, setzt er alles daran, seine Kollegin Claire aus ihren Fängen zu betreiben und eine letzte grausame Tat zu vermeiden. Zu den Tätern: Es ist sehr schockierend, mit welcher Überzeugung sie die grausamen Morde begehen !! SPOILER !! da sie alle noch sehr jung sind und eigentlich  auch nur (unwissentlich) Opfer eines "Experiments" sind. !! SPOILER ENDE !!
     
    Das Wiedersehen mit Mark "Heck" Heckenburg" ist wie man es sich vorgestellt hat. Mit unkonventionellen Methoden versucht der selbstbewusste und eigensinnige Ermittler den Fall zu lösen und schreckt dabei nicht vor wilden Verfolgungsjagden oder Schlägereien zurück. Wie immer kann er sich auf sein Bauchgefühl verlassen und weiß sofort, wenn sie den falschen Fisch am Haken haben. Paul Finch gelingt es also, den Charakter, den man in "Mädchenjäger" kennengelernt hat, glaubwürdig wieder auftauchen zu lassen. Das selbe gilt für Superintendant Gemma Piper, die von ihren Kollegen wegen ihrer strengen und dominanten Art nur <<Die Löwin>> genannt wird. Sie setzt alles daran, den Fall zu lösen und gerät währenddessen auch zunehmend unter Druck. Obwohl sie einmal eine Beziehung mit Heck geführt hat und es im Verlauf der Geschichte zwischen ihnen immer wieder knistert, kann sie ihm widerstehen. Und dann wäre dort noch ein neuer interessanter Charakter: Claire Moody, die neue Pressesprecherin der Crime Group. Auch wenn Heck sie anziehend findet, bauen die beiden ein eher freundschaftliches Verhältnis zueinander auf. Von den brutalen Feiertagsmorden und den "kreativen Machenschaften" der Mörder ist sie total verschreckt und sieht sich zunehmend nicht mehr in der Lage, ihren Job zu machen. Als sie schließlich in die Fänge der "Feiertagsschänder" gerät, scheint Heck ihre einzige Aussicht auf Rettung zu sein...
     
     

    Fazit:

    "Rattenfänger" ist ein spannungsreicher, actionreicher sowie gut geschriebener Thriller mit starken Charakteren und einer sehr dichten Atmosphäre. Mit ihm gelingt Paul Finch eine Steigerung zu seinem Debüt-Roman. Die "Feiertagsschänder", die hier am Werk sind, agieren höchst kreativ und begehen alle Morde auf unterschiedliche Art und Weise, was für den Leser sehr nervenaufreibend ist. Ebenso nervenaufreibend sind die Sequenzen, in denen die nächsten Opfer entführt und in ein Verlies gesperrt werden. Besonders im letzten Drittel wird die Spannung noch einmal spürbar angezogen und auch die Auflösung ist nicht enttäuschend. Lediglich der Titel ist nicht unbedingt ganz passend - Alternativtitel wie "Feiertagsschänder" oder "Feiertagskiller" wären weitaus passender. Außerdem könnten die zum Teil sehr ausführlichen Beschreibungen über Orte, Ecken, Straßen, Stadtteile als störend empfunden werden - auch wenn sie meiner Meinung nach zur Atmosphäre beitragen.
     
     
    4.5 / 5 Sterne
     
     
     Vielen Dank an Piper für die Bereitstellung eines kostenlosen Leseexemplars!

    HIER geht es zum englischsprachigen Blog von Paul Finch
    HIER geht es zur Verlagsseite von PIPER
    HIER könnt ihr RATTENFÄNGER z.B. bestellen


    Wie hat Euch der Roman gefallen?
     
     
     
     

    6 Kommentare:

    1. Wow, klingt mal wieder nach einem spannenden Thriller- danke für die ausführliche und ehrliche Rezension, Peter! Das Cover gefällt mir persönlich auch sehr gut :)

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      1. Hallo Laura! :)

        Vielen Dank für Dein Kompliment.. Es freut mich, dass Dir meine Rezensionen zusagen...


        Liebe Grüße
        - Peter

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    2. Oh... "Rattenfänger" habe ich auch sehr sehr gerne verschlungen... Die Auflösung fand ich schon irgendwie creepy. Interessant zu sehen, wie beeinflussbar wir Menschen doch sind.

      Sonnige Grüße

      Manu

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      1. Hallo Manu,

        schön, dass wir beide unseren "Spaß" mit "Rattenfänger" hatten. Du hast Recht, das Ganze war schon etwas creepy und auf eine erschreckende Art und Weise gar nicht mal so unrealistisch, wenn man so darüber nachdenkt.

        Beste Grüße

        - Peter

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    3. Hallo, danke für die Rezension. Kurz zum Titel,

      ACHTUNG SPOILER

      Ich finde der Titel passt gerade gut, weil mit Ratten wahrscheinlich nicht die Opfer gemeint ist, Sonden die kleinen Zöglinge des Haupttäters, die er sich "fängt" und dann so formt wie er sie haben will.
      Erinnert mich im übrigen stark an die Serie "the following".
      SPOILER ENDE

      Mir hat das Buch gut gefallen, ich werde mehr von der Reihe lesen.

      VG Janina

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      1. Hallo Janina!

        Stimmt, da muss ich Dir echt Recht geben. Aus diesem Blickwinkel habe ich das bisher gar nicht betrachtet... aber es ergibt so durchaus Sinn! =)

        Cool, dass Dir das Buch gefallen hat und Du mehr von der Reihe lesen möchtest.

        Liebe Grüße
        - Peter

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