Montag, 26. November 2018

Rezension: Der Insasse von Sebastian Fitzek

Hallo ihr Lieben!

Ich melde mich nach Monaten endlich mal wieder zurück bei Euch. In der Zwischenzeit ist sehr viel passiert: Ich habe meinen Bachelorabschluss geschafft und auch privat ging es etwas drunter und drüber. Nun habe ich mir aber vorgenommen, wieder öfter für Euch Thriller und andere spannende Bücher zu rezensieren. Aber ich möchte im Vorfeld keine Versprechungen - so nach dem Motto "Jede Woche eine Rezension" - abgeben. Wenn ich es schaffe, dann kommt immer etwas. Heute zum Beispiel endlich meine Rezension zu "Der Insasse" von Sebastian Fitzek. Kleiner Disclaimer vorab: Der Verlag hat mir das Buch zukommen lassen. Aber natürlich spiegelt die Rezension zu 100 Prozent meine eigene Meinung wider und ich möchte Euch einfach nur mitteilen, inwiefern das Buch lesenswert ist oder nicht. 

Cover: Droemer Knaur

Details:  

  • Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
  • Verlag: Droemer HC (24. Oktober 2018)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426281538
  • ISBN-13: 978-3426281536
  • Preis: 22,99 Euro  



Inhalt: 

Ein vermisstes Kind - ein verzweifelter Vater - ein Höllentrip ins Innere der Psychiatrie

​Zwei entsetzliche Kindermorde hat er bereits gestanden und die Berliner Polizei zu den grausam entstellten Leichen geführt. Doch jetzt schweigt der psychisch kranke Häftling Guido T. auf Anraten seiner Anwältin. Die Polizei ist sicher: Er ist auch der Entführer des sechsjährigen Max, der seit drei Monaten spurlos verschwunden ist. Die Ermittler haben jedoch keine belastbaren Beweise, nur Indizien. Und ohne die Aussage des Häftlings werden Max' Eltern keine Gewissheit haben und niemals Abschied von ihrem Sohn nehmen können.

Drei Monate nach dem Verschwinden von Max macht ein Ermittler der Mordkommission dem verzweifelten Vater ein unglaubliches Angebot: Er schleust ihn in das psychiatrische Gefängniskrankenhaus ein, in dessen Hochsicherheitstrakt Guido T. eingesperrt ist. Als falscher Patient, ausgestattet mit einer fingierten Krankenakte. Damit er dem Kindermörder so nahe wie nur irgend möglich ist und ihn zu einem Geständnis zwingen kann.

Denn nichts ist schlimmer als die Ungewissheit.
Dachte er.
Bis er als Insasse die grausame Wahrheit erfährt ..
Inhalt & Cover: Copyright Droemer Knaur 

Meine eigene Meinung: 

Wow! Die Aufmachung des Buches finde ich auch dieses Mal wieder total genial. Bei den zuletzt erschienenen Werken von Sebastian Fitzek merkt man einfach, wie viel Liebe zum Detail schon in das Äußere gesteckt wird. Bei "Der Insasse" sind die Buchwände etwas dicker, trotzdem weich und an manchen Stellen erhaben, so dass man quasi wirklich die abgebildeten weißen Kacheln haptisch fühlen kann. Mir gefällt auch insgesamt das cleane Erscheinungsbild des Buches, da es durch das viele Weiß einfach ein Hingucker ist und nur diese "krakelige Schrift" zu sehen ist. Es sieht halt so aus, als hätte ein Insasse etwas an seine Zellenwand gekritzelt. 

Zur Geschichte: Till Berkhoff ist fertig mit den Nerven. Sein Sohn Max ist vor einem Jahr verschwunden, seine Leiche wurde jedoch nie gefunden. Die Polizei glaubt aber daran, dass Guido Tramnitz, der zuvor schon zwei weitere Kinder ermordet hat, der Täter ist und Max etwas angetan hat. Zumal bei ihm auch Beweise gefunden werden, die darauf schließen lassen. Till möchte allerdings endlich Gewissheit haben, was mit seinem Sohn passiert ist und wo Tramnitz möglicherweise seine Leiche versteckt hat. Dieser ist jedoch in einer psychiatrischen Klinik untergebracht...
Die Ehe zwischen Till und Ricarda, der Mutter von Max, hat seit dem Verschwinden des gemeinsamen Sohnes einen erheblichen Knacks bekommen und die beiden leben getrennt, da Till derjenige war, der seinem Sohn erlaubt hat, abends noch einmal vor die Tür zu gehen. 
Gemeinsam mit Skania, seinem Schwager, der bei der Kriminalpolizei arbeitet, fasst Till einen Plan: Er möchte sich in die Steinklinik einweisen lassen, um dort an Guido Tramnitz heranzukommen und endlich zu erfahren, was wirklich mit seinem Sohn passiert ist. Um endlich Gewissheit zu haben, nimmt er die Identität von Patrick Winter an und schafft es tatsächlich in die Klinik... Löst er auch das Rätsel um Max? Ist Tramnitz wirklich der Täter oder spielt der auch nur sein eigenes perverses Spiel? 

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir - wie immer - wegen des einfachen und trotzdem fesselnden Schreibstils leicht. Ich konnte mich von Anfang an auch in die Rolle von Till hineinversetzen und seine Verzweiflung und Ungewissheit kamen sehr gut zum Ausdruck. Deshalb konnte ich auch den Entschluss, sich selbst in eine Klinik einweisen zu wollen, nachvollziehen. Der Anfang, bis Max verschwunden ist und Till quasi die Identität von Patrick Winter annimmt, konnte mich spannungstechnisch echt überzeugen. Leider muss ich sagen, dass die Spannung für mich persönlich dann aber deutlich abgenommen hat, als Till in der Steinklinik angekommen ist. Dort muss er sich zum Beispiel mit Dr. Kasov, der merkwürdigerweise irgendwas im Schilde führt, und einem anderen Insassen herumschlagen, so dass der Fokus zunächst für mich zu lange von der eigentlichen Absicht, auf Tramnitz zu treffen und von Max Schicksal zu erfahren, weg ist. Das hat für mich leider etwas den Kick oder Drive aus der Geschichte genommen, auch wenn die Verwicklungen von Dr. Kasov, der in der Steinklinik krumme Dinge treibt (was genau, das lasse ich offen), am Ende gut aufgelöst wurden. 
Ab der zweiten Hälfte hat die Geschichte meiner Meinung nach aber wieder deutlich an Fahrt aufgenommen und konnte mich echt fesseln. Insbesondere das Aufeinandertreffen von Till und Tramnitz hat mich gefesselt, denn die beiden müssen schlussendlich auch miteinander kooperieren, damit Till herausfinden kann, was mit Max passiert ist. Der Leser merkt dabei recht schnell, dass Tramnitz Spaß daran hat, sich am Leid anderer zu ergötzen, Till natürlich überlegen ist und für ihn eine ganz besonders bittere Pille zum Schluss parat hat, die alles auf den Kopf stellt.
Wie die Geschichte letztlich ausgeht, möchte ich natürlich nicht vorwegnehmen, um Euch nicht den Lesespaß zu rauben. Aber: Wie man es bei Fitzek kennt, kommt am Ende einfach alles anders. Die Wende zum Schluss hat mich echt überzeugt, auch wenn ich eine grobe Vorahnung hatte. Die einzelnen Puzzlestückchen (wie wer verstrickt ist oder auch nicht verstrickt ist) haben sich einfach so gut zusammengefügt und die ganze Geschichte von vorne bis hinten noch einmal in einem neuen Licht dargestellt. Das hat dann letztlich auch dafür gesorgt, dass ich über die erste, etwas lahmere Hälfte z.T. hinwegsehen konnte, da sie ja durchaus Sinn gemacht hat.

Fazit: 

Sebastian Fitzek ist einfach ein Meister der Wirrungen und Wendungen. Das beweist er auch mit "Der Insasse". Wirkt Tills Aufenthalt in der Steinklinik anfangs so, als würde die Geschichte vom eigentlichen direkten Pfad  - herausfinden, was mit Max geschehen ist - abdriften, nimmt sie ab der zweiten Hälften erheblich an Spannung auf. Die Wende am Ende ist typisch Fitzek und lässt die Geschichte mal wieder in einem komplett anderen Licht erscheinen und alle scheinbar losen Enden werden sinnvoll miteinander verwoben.

4 / 5 Sterne 

 
Wer von Euch hat den Psychothriller gelesen? Wie fandet ihr ihn? 

Vielen Dank an Droemer Knaur für die Bereitstellung eines kostenfreien Leseexemplars. 


Hier findet ihr alle meine anderen Fitzek-Rezensionen:

Rezension zu Abgeschnitten
Rezension zu Die Blutschule
Rezension zu Der Nachtwandler

Dienstag, 26. Juni 2018

Rezension: Das Haus der Mädchen von Andreas Winkelmann

Hallo ihr Lieben,

ich habe für die Thriller-Fans großartige Neuigkeiten: Heute erscheint "Das Haus der Mädchen" von Andreas Winkelmann. Ich bin mittlerweile zu einem großen Fan des Autors geworden und habe mich natürlich gefreut, den Thriller noch vor dem Release lesen zu dürfen. Meine ganz persönliche Meinung möchte ich Euch natürlich auch dieses Mal nicht vorenthalten. 


Cover: Rowohlt
Details: 

  • Taschenbuch: 400 Seiten
  • Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3499275163
  • ISBN-13: 978-3499275166
  • Preis: 9,99 Euro  

Inhalt:  

Leni kommt nach Hamburg, um dort ein Praktikum zu machen. Über eine Zimmervermittlung mietet sie sich in einer Villa am Kanal ein. Schnell freundet sie sich mit ihrer Zimmernachbarin an - aber die ist am nächsten Morgen spurlos verschwunden. Weil ihr das merkwürdig vorkommt, sucht sie nach ihr.
Freddy Förster, früher erfolgreicher Geschäftsmann, ist inzwischen auf der Straße gelandet. Zufällig beobachtet er, wie jemand einen Mann am Steuer seines Autos erschießt. Um nicht zum nächsten Opfer zu werden, sucht er den Mörder.
Bis er auf Leni trifft, die das Verschwinden ihrer neuen Freundin nicht hinnehmen will. Bald begreifen die beiden, dass ihre beiden Fälle mehr miteinander zu tun haben, als ihnen lieb ist - und dass sie in großer Gefahr schweben...
 Inhalt & Cover: Rowohlt Verlag 

Meine eigene Meinung: 

Das Cover finde ich großartig, da es einem sofort ins Auge sticht. Der graue Beton und das blutverschmierte Klingelschild wirken trist, düster und mysteriös. 

Die Geschichte ist, wie man es von Winkelmann mittlerweile gewohnt ist, durchweg spannend. Das gelingt durch den flüssigen Schreibstil und kurze, prägnante Beschreibungen, die einem die Situation unmittelbar deutlich machen und Bilder im Kopf des Lesers entstehen lassen. Durch die zum Teil schonungslose Beschreibung fesselt er den Leser und lässt ihn regelmäßig ungläubig zurück. Dabei gehört "Das Haus der Mädchen" meiner Meinung nach allerdings zu den eher harmloseren bzw. weniger brutalen Thrillern des Autors.
Zur Geschichte selbst: Leni hat sich über eine Online-Zimmervermietung in einer Villa ein Zimmer angemietet, um für ein Praktikum relativ kostengünstig in Hamburg leben zu können. Sie kommt aus einer ländlichen Gegend, ist relativ in sich gekehrt, schüchtern, zurückhaltend, weniger sportlich und liebt es, in Büchern abtauchen zu können. Ihre Zimmernachbarin Vivien ist das komplette Gegenteil: extrovertiert, immer ein bisschen 'drüber' und möchte sich in Hamburg unbedingt einen Millionär angeln. Sie geht auf Leni zu, neckt sich gleichzeitig aber auch für ihre typische "Landei"-Art. Leni selbst fällt es zunächst schwer, sich auf Vivien einzulassen und sie scheint sich auch nicht immer ganz wohlzufühlen. Die Charaktere scheinen zum Teil sehr klischeebehaftet, aber Winkelmann scheint gerade hiermit bewusst zu spielen. Als Vivien plötzlich verschwunden ist, ihr Zimmer komplett geräumt wird und Leni keine Abschiedsmitteilung von ihr bekommen hat, schrillen ihre Alarmglocken. Sie fühlt sich ihrer neuen Freundin gegenüber verpflichtet, dem Ganzen auf die Spur zu gehen und nach ihr zu suchen. 
Ein anderer Erzählstrang handelt von Freddy Förster, ein Abdachloser, der zufällig einen Mord beobachtet und sich auf die Suche des Mörders begibt. Durch Zufall kreuzen sich die Wege von Leni und ihm und die beiden Fälle scheinen miteinander in Verbindung zu stehen. Auch Freddy ist ein Charakter, der sehr gut ausgearbeitet wurde. Er hat sein eigenes Päckchen zu tragen:  Einst ein erfolgreicher Geschäftsmann, lebt er nun als Abdachloser auf den Straßen Hamburgs und muss sich mit wenig Geld rumschlagen. Außerdem will seine Frau, die er mehrfach betrogen hat, nichts mehr von ihm wissen und sie verhindert auch den Kontakt zum gemeinsamen Sohn. 
Ein dritter Erzählstrang befasst sich mit dem Ermittler der Geschichte, Jens Kerner. Er ist in den Fünfizigern, nicht mehr ganz so sportlich unterwegs und hat seine ganz eigene Art zu ermitteln, wenn er dafür auch mal über die Stränge schlagen muss. In der Vergangenheit gab es eine Situation, die ihm den Titel "Dirty Harry" eingebracht hat. Er ist durchaus sympathisch und versteht sich mit deiner Assistentin Rebecca blendend. Winkelmann deutet hier am Rande eine kleine Liebesgeschichte an, die allerdings (zum Glück!) nicht auf die Spitze getrieben wird. Kerner hat mit einem Vermisstenfall zu tun und erkennt als Erster, dass es offenbar einen Zusammenhang zwischen verschiedenen Fällen und dem von Vivien gibt. Er bleibt die ganze Zeit über hartnäckig und versucht (mit Hilfe von Rebecca), die einzelnden Verbindungen zu erkennen. 
Durch den Wechsel der Erzählstränge ist das Erzähltempo immer sehr hoch und es wird zu keiner Zeit langweilig für den Leser.

Besonders spannend waren für mich die Szenen, in denen man quasi miterlebt, wo die verschwundenden Mädchen in einem dunklen Verlies untergebracht sind, was sie dort erleben und wie sie reagieren. Sie treffen dort scheinbar immer auf die Vorgängerin, die ihnen die Regeln erklärt: Sie sollen schweigen. Schweigen sie nicht oder widersetzen sie sich den Anweisungen des "Hausherren", hat das harte Konsequenzen. 
Winkelmann baut in der Mitte und zum Ende hin immer wieder überraschende Wendungen ein und der Leser tappt am Ende im Dunkeln, wer der Täter bzw. die Täter sein könnten, da sich eine Vielzahl von Charakteren verdächtig macht. Das Ende konnte mich überzeugen, aber ich hätte gerne noch ausführlichere Erklärungen gehabt, was das Ganze am Ende sollte. Es wird zwar alles logisch aufgelöst, aber für meinen Geschmack dann letztlich zu schnell abgehandelt. 
Was ich auch zu bemängeln habe, sind einige Rechtschreibfehler, die mir immer wieder beim Lesen förmlich ins Gesicht gesprungen sind. 

Fazit: 

Wo Winkelmann drauf steht, steckt Spannung drin. Das ist auch bei "Das Haus der Mädchen" so. Der knackige Schreibstil lässt Bilder im Kopf des Lesers entstehen, sorgt für Spannung. Der Wechsel der unterschiedlichen Erzählstränge erzeugt ein ordentliches Tempo, wo an Stillstand nicht zu denken ist. Der Thriller ist im Vergleich zu seinen anderen Werken weniger brutal, was der Spannung aber keinerlei Abbruch tut. Die Charaktere sind zum Teil bewusst klischeehaft inszeniert, wachsen im weiteren Verlauf aber über sich hinaus bzw machen eine gute Entwicklung (Leni Landei wird mutiger!). Das Ende ist überraschend, plausibel, letztlich für meinen Geschmack aber zu schnell abgehandelt. An dieser Stelle hätte der Autor sich noch etwas Zeit lassen können und vielleicht zwei, drei Seiten mehr schreiben können, um Tatmotive noch besser zu verdeutlichen. 

4 / 5 Sterne


Vielen Dank an Rowohlt für die Bereitstellung eines kostenfreien Rezensionsexemplars!

Donnerstag, 7. Juni 2018

Rezension: Kalte Sonne von Sven Koch

Hallo ihr Lieben!

Momentan komme ich wegen der Bachelor-Arbeit gar nicht großartig zum Lesen. Mein SuB  wird dementsprechend nicht wirklich kleiner. Heute habe ich aber eine Rezension zu "Kalte Sonne" von Sven Koch. Das Buch hat mich als Überraschungs-Lesetipp vom Droemer Knaur Verlag erreicht und ich wollte Euch meine Meinung nicht vorenthalten. 
Cover: Droemer Knaur

Details: 

  • Broschiert: 352 Seiten
  • Verlag: Knaur TB (1. März 2018)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426521547
  • ISBN-13: 978-3426521540
  • Preis:  14,99 




Inhalt: 

Sort Sol, die schwarze Sonne, verwandelt den stürmischen Herbst in Dänemark in eine unheimliche Kulisse für einen eiskalten Psychothriller: Während gigantische Vogelschwärme auf Jütland den Himmel verdunkeln und Bilder von Überschwemmungen die Nachrichten dominieren, sieht die 35-jährige Maja im Fernsehen etwas, das unmöglich ist:
Der Mann, der im Hintergrund durchs Bild läuft, ist Erik, ihr verstorbener Ehemann!
Nur wurde Eriks Leiche vor fünf Jahren aus dem Meer gezogen und mittels DNA-Abgleich eindeutig identifiziert. Maja beginnt, die gemeinsame Vergangenheit auf den Kopf zu stellen. Was sie findet, beschwört ein Unwetter herauf, ebenso dunkel und unheimlich wie die Zeit der schwarzen Sonne. 
Inhalt & Cover: Droemer Knaur Verlag  

Meine eigene Meinung: 

Das Cover finde ich insgesamt gelungen, da es die Kulisse Dänemarks und die Sort Sol auf düstere Art und Weise aufgreift. Auch im Inneren des Buchs sind immer wieder schwarze Vögel abgebildet; die Aufmachung ist also insgesamt rund. 

In die Geschichte kam ich aufgrund des leichten, wenig schnörkelhaften Schreibstils sehr gut rein. Der Leser verfolgt die Alleinerziehende Maja Lundgren und ihre kleine Tochter Emma. Majas Mann hat vor fünf Jahren Selbstmord begangen, als sie schwanger war, indem er sich im Meer ertränkt hat. Seine Tochter hat er dementsprechend nie kennengelernt. Die Vergangenheit ist für Maja auch nach fünf Jahren noch nicht überwunden, eine entscheidende Frage kreist immer wieder in ihrem Kopf: Was hat Erik in den Selbstmord getrieben? Gab es irgendwelche Anzeichen? Wieso konnte sie ihm nicht helfen? Umso wichtiger ist es für sie, für ihre Tochter Emma da zu sein, sie zu beschützen und strikte Regeln aufzustellen. Wenn Maja arbeiten geht, passt das Kindermädchen Silje auf Emma auf und hat sich an alle Regeln zu halten. Eines Abends entdeckt Emma einen Mann im Fernsehen, der ihrem verstorbenen Vater, den sie immerhin von Fotos kennt, verdammt ähnlich sieht. Maja glaubt zunächst nicht daran und glaubt einfach an einen bloßen Zufall. Oder ist es doch Erik? Der liegt aber doch in seinem Grab, oder nicht? 
Der Grundplot klingt eigentlich spannend - ist er aber nur bedingt. Denn: Am Anfang dreht sich die Geschichte immer wieder um die eigene Achse. Für meinen Geschmack gibt es in der Geschichte anfangs zu wenig Entwicklung, um wirklich Spannung aufzubauen. Maja bleibt dabei relativ eindimensional: Sie ist die alleinerziehende Mutter, die mit dem Selbstmord ihres Mannes zu kämpfen hat und das tragische Ereignis psychisch noch nicht wirklich überwunden hat. Die Entdeckung im Fernsehen verstärkt dieses Gefühl einfach bei ihr und ich als Leser war von ihrer Trauer und ihrer Verwirrung irgendwann einfach nur genervt. Für mich war auch einfach relativ vorhersehbar, ob Erik (ihr Mann) noch lebt oder nicht und wie sich die Geschichte entwickeln wird. Woran das genau liegt, kann ich nicht konkret benennen, aber ich lag in all meinen Vermutungen richtig. Die Geschichte bot für mich keinerlei Aha-Momente oder Überraschungen.
Rückblenden eines Terrorakts auf ein Theater in Dänemark oder Gesprächssequenzen eines Anwalts sollten den Mystery-Effekt/ Thrill-Effekt steigern, da man als Leser natürlich die Verbindung zu Maja und ihrem verstorbenen Ehemann sucht. Diese Szenen haben mich persönlich aber immer wieder aus dem Konzept gebracht und dafür gesorgt, dass ich immer wieder raus war und die Verbindung zu den Figuren unterbrochen wurde bzw. nicht richtig aufgebaut werden konnte. Am Ende wurde das Tempo immerhin noch einmal angezogen, so dass doch etwas Spannung aufkam und Maja und Emma am Ende wirklich ums Überleben kämpfen müssen.
Die Figuren waren für meinen Geschmack alle zu blass - allen voran Maja, wie oben schon beschrieben. Auch das Kindermädchen Silje und die Bösewichte haben keine markanten Charakterzüge, wirken austauschbar und bleiben dem Leser am Ende leider nicht wirklich im Gedächtnis. 
Was ich positiv hervorheben kann: Der Autor widmet sich einem ernsten Thema: Terror, Angriffe durch den IS, rechte Parteien und die zunehmende Ausländer-Feindlichkeit stehen hier miteinander in Verbindung.

Fazit: 

"Kalte Sonne" von Sven Koch ist definitiv KEIN Must-Read von mir. Die Geschichte plätschert am Anfang etwas dahin, kommt nicht richtig in Gang und ist letztlich auch viel zu vorhersehbar. Leider bietet der Autor keinerlei Überraschungen oder Aha-Effekte an und der letzte Turbo bringt nur noch bedingt Spannung. Die Figuren bleiben allesamt zu blass und eindimensional - und dementsprechend am Ende auch nicht im Kopf des Lesers. Einziger Pluspunkt: Koch spricht letztlich ernste Themen wie Terror, Angriffe durch den IS, rechte Parteien und zunehmende Ausländerfeindlichkeit an, die alle mit dem scheinbar verstorbenen Mann und Protagonistin Maja zusammenhägen. 

2 von 5 Sterne  

Vielen Dank an Droemer-Knaur für den überraschenden Lese-Tipp, auch wenn er mich am Ende nicht wirklich überzeugen konnte.

Sonntag, 8. April 2018

Rezension: Wolfswut von Andreas Gößling

Hallo ihr Lieben!

Ich habe bereits in meinen Neuzugängen davon berichtet, dass mir der Droemer Knaur Verlag einen Überraschungs-Lesetipp zugeschickt hat. "Wolfswut" von Andreas Gößling ist mein erster True-Crime Thriller - also ein Thriller, der lose auf einem wahren Verbrechen beruht (Fall Manfred S.). Und ich wurde keinesfalls enttäuscht, das Buch ist ist für wenig zartbesaitete Thriller-Fans meiner Meinung nach ein Must-Read.

Cover: Droemer Knaur
Details:

  • Broschiert: 528 Seiten
  • Verlag: Knaur TB (12. Januar 2018)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426521326
  • ISBN-13: 978-3426521328
  • Preis: 14,99  
 Inhalt: 

Ein paar harmlos aussehende Fässer in der Garage ihres verstorbenen Vaters verwandeln das Leben von Lotte Soltau in einen Trümmerhaufen: In den Fässern lagern fünf brutal zerstückelte Frauen, teilweise müssen die Verstümmelungen bei lebendigem Leib zugefügt worden sein. Während Lotte noch versucht zu begreifen, wie ihr Vater, ein geselliger, musisch begabter Mann, zu den Taten eines Serienkillers fähig sein konnte, geschieht ein neuer grausiger Mord, diesmal an einem 16-jährigen Jungen. Und die Tat trägt eindeutig die Handschrift des toten Soltau …
Copyright Klappentext & Cover: Droemer Knaur Verlag  

Meine eigene Meinung: 

Das blutrote Cover gefällt mir persönlich sehr gut, da es einem durch die Farbe direkt ins Auge springt und man erst danach das geschlossene Auge im Hintergrund wahrnimmt. Ich persönlich finde den Titel "Wolfswut" auch total passend, weil im Buch immer wieder auch die Wolfs-Symbolik aufgegriffen wird. 
Die Geschichte hat mich komplett überzeugt - von der ersten Seite an. Lotte Soltau traut ihren Augen nicht: In einer ihr unbekannten Garage, die ihr verstorbener Vater Alex Soltau genutzt haben soll, findet sie nach dessen Tod fünf Fässer vor. Als sie die Fässer aufhebelt, traut sie ihren Augen nicht: In jedem Fass befinden sich Leichenteile von verschiedenen Frauen. Wie kann das sein? Ihr Vater war allseits bekannt und beliebt und konnte keiner Fliege etwas zuleide tun. Oder etwa doch? Aber er hatte doch eine lupenreine Weste, oder etwa nicht? Der Leser wird durch den grausamen Fund direkt in den Bann des Buchs gezogen und stellt sich - ähnlich wie Lotte Soltau - die Frage, ob und wie Alex Soltau zu einer solchen Tat fähig sein konnte, wenn er doch so ein geselliger und gutherziger Mensch war. Der Thriller ist auf jeden Fall nichts für Zartbesaitete, denn während der Untersuchung der Leichenteile kommen schreckliche Details ans Tageslicht: Die gefunden Organe und Körperteile wurden zum Teil mit stumpfer Gewalt rausgerissen, mit scharfen Zangen entfernt und weisen auch Spuren von Kannibalismus auf. Teilweise sollen sie sogar entfernt worden sein, während die Opfer noch lebten. Wenn man bedenkt, dass die Grundstory mit den Fässern in der Realität tatsächlich so passiert ist (Fall Manfred S.), dann muss man beim Lesen zum Teil wirklich schlucken oder zumindest ab und an das Gesicht verziehen.

Soltau kann diese Taten nicht alleine begangen haben, das glaubt zumindest Ermittlerin Kira Hallstein. Um den Fall zu lösen, muss sie sich vor allem mit der Prostitution in Berlin rumschlagen, denn alle Ermordeten waren Prostituierte. In einem Buch des Täters kommen weitere grausige Details ans Licht, die zum Teil wirklich makaber sind.
Als ein weiteres Opfer auftaucht, dieses Mal ein 16-jähriger Junge, gibt es für Hallstein keinen Zweifel mehr: Soltau muss einen Komplizen gehabt haben, der das perfide Spiel nun weiterspielt... Oder ist es doch bloß ein Nachahmer? 
Die Spannung wurde vom Autor sehr gut aufgebaut, da der Leser - genau wie die Ermittler - im Dunkeln tappt und der ganze Fall über einen langen Zeitraum wirklich undurchsichtig scheint. Zum Teil ist auch nicht ganz klar, wer auf der guten oder der bösen Seite steht, denn die Chefin von Hallstein versucht ständig, sie vom Gedanken an einen zweiten Täter/Komplizen abzubringen und scheint den Fall um jeden Preis möglichst schnell abschließen zu wollen.

Gößling gelingt es vor allen Dingen, die Charaktere sehr gut auszuarbeiten. Ermittlerin Kira Hallstein (42) scheint einerseits eine toughe Frau zu sein, die sich eigentlich von nichts so schnell aus der Ruhe bringen lässt, zum Teil ihre eigenen (nicht immer regelkonformen) Ermittlungsmethoden hat und immer mit dem Kopf durch die Wand möchte. Andererseits ist sie innerlich ein gebrochener Mensch, der noch immer mit seiner Vergangenheit zu kämpfen hat: Ihr Bruder Tobi ist verschwunden, als er 17 Jahre alt war. Kira gibt sich hierfür zum Teil selbst die Schuld und hat sehr viel Zeit damit verbracht, nach Tobi zu suchen - erfolglos. Zwischenzeitlich war sie sogar in einer psychiatrischen Klinik untergebracht, weil sie immer wieder Albträume, in denen Tobias vorkommt, hat. Bei ihren Kollegen auf dem Präsidium ist ihre Geschichte bekannt und sie machen ihr Trauma dafür verantwortlich, dass sie offenbar eine Schwäche für jüngere Männer hat.
Bei diesem Fall arbeitet Hallstein zum ersten Mal mit Max Lohmeyer, der rund 10 Jahre jünger ist als sie, zusammen. Er kommt aus Bayern und kann sich sehr gut in andere Menschen und ihre Gefühlslagen hineinversetzen und bildet neben Hallstein eine Art leichten Ruhepol. Insgeheim hat Max ein Auge auf Hallstein geworfen und scheint sie durchaus attraktiv zu finden. Er hadert jedoch immer mit sich selbst und weiß nicht, was an den ganzen Gerüchten um Kira (Psyche, Männerverschleiß, etc.) dran ist. Auch Hallstein scheint sich zwischenzeitlich von ihrem jüngeren, nicht ganz sportlichen Kollegen angezogen zu fühlen. Für den nächsten Teil, der bereits in der Danksagung angekündigt wird, hoffe ich, dass Max noch etwas mehr und stärkere Auftritte bekommt und man auch zu seiner Person noch mehr erfährt.

Mir persönlich hat das Ende sehr gut gefallen, da es eine richtige Überraschung bereithält. Hinzu kommt, dass insgesamt beide Handlungsstränge (Kira's Vergangenheit + Fall Soltau) sehr gut miteinander verwoben werden, so dass am Ende keinerlei Fragen mehr offen bleiben. 

Fazit:  

"Wolfswut" ist nichts für schwache Nerven, aber ein Must-Read für alle Thriller-Junkies. Zartbesaitete sollten lieber die Finger davon lassen. Die Geschichte mit den "Fässer-Morden" ist gespickt von grausamen Details (herausgerissene Gliedmaßen, Andeutung von Kannibalismus, etc.) und der Leser tappt bis kurz vor Schluss im Dunkeln, was es mit dem Komplizen/zweiten Täter auf sich hat. Das Ende überrascht dann noch einmal komplett und kann alle Handlungsstränge geschickt miteinander kombinieren. Gößling gelingt es vor allen Dingen, seine Figuren (besonders Kira Hallstein) so interessant zu machen, dass man als Leser gerne noch weitere Geschichten mit ihnen erleben möchte. 

 5 / 5 Sterne 



Vielen Dank an Droemer Knaur für den überraschenden Lese-Tipp! 

Samstag, 7. April 2018

Rezension: Invisible von Ursula Poznanski und Arno Strobel

Hallo ihr Lieben!

Nachdem mich "Anonym" von Ursula Poznanski und Arno Strobel  richtig überzeugt hat, habe ich einer neuen Zusammenarbeit der beiden Autoren regelrecht entgegengefiebert. Außerdem habe ich gehofft, dass die beiden auch das Ermittler-Duo Nina Salomon und Daniel Buchholz in einem neuen Werk ermitteln lassen - und das haben sie! Was "Invisible", so der Name des neuen Thrillers, betrifft, wurde ich nicht enttäuscht. 
Cover: Wunderlich/Rowolt

Details:

  • Broschiert: 368 Seiten
  • Verlag: Wunderlich; Auflage: 1 (27. März 2018)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3805200153
  • ISBN-13: 978-3805200158
  • Preis: 14,99  

Inhalt: 

Du bist so wütend auf ihn. Du hasst diesen Menschen mehr als alles auf der Welt - obwohl du ihn gar nicht kennst. Und dann schlägst du zu...

Eine Serie von grauenvollen Morden gibt den Hamburger Kriminalkommissaren Nina Salomon und Daniel Buchholz Rätsel auf: Einem Patienten wird während einer OP ins Herz gestochen, ein Mann totgeschlagen, ein anderer niedergemetzelt...Die Täter sind schnell gefasst. Nur ihre Motive sind völlig unbegreiflich, denn keiner von ihnen hat sein Opfer gekannt. Das einzige, was sie verbindet: Die unermessliche Wut auf das Opfer. Und dass sie nicht wussten, was über sie kam.
Kann es sein, dass sie manipuliert wurden? Aber von wem und vor allem: wie?
Was Salomon und Buchholz schließlich aufdecken, wirft ein ganz neues Licht auf die Dinge, die unser Leben so bequem machen...
Klappentext & Cover: Wunderlich Verlag  


Meine eigene Meinung: 

Die Farben des Covers sprechen mich als männlichen Leser (ja, ich greife jetzt wieder in die Klischeekiste) zwar nicht besonders an, aber mir gefällt es grundsätzlich, dass die Gestaltung sehr gut zum vorherigen Thriller der beiden Autoren passt. Außerdem finde ich, dass das Buch eine tolle Haptik hat und mag die Idee, dass man beim Hin- und Herdrehen einen leichten Goldschimmer sieht. 
Die Geschichte konnte mich dieses Mal wieder von Anfang an komplett fesseln. Auf den ersten Seiten verfolgt der Leser eine Szene in einem OP-Saal. Ein Patient soll am Herzen operiert werden, als ein anderer Arzt in den OP-Saal kommt, ein Skalpell in die Hand nimmt und dem Patienten einfach direkt ins Herz sticht. Wieso? - Das ist natürlich die erste Frage, die einem als Leser in den Kopf schießt und ist die zentrale Frage aller Morde, die in diesem Thriller auf unerklärliche Weise zu passieren scheinen. Alle Täter geben an, ihre Opfer noch nie persönlich gekannt zu haben und doch waren sie in einem solchen Wutrausch  zu solchen Taten fähig. Zieht ein unsichtbarer Dritter die Fäden im Hintergrund? Was verspricht er sich davon? Und vor allem: Wer tut sowas, mit welcher Absicht und wie ist es überhaupt möglich, jemanden so zu triggern, dass er jemanden umbringt? Diese Fragen haben auf mich einen unfassbaren Sog ausgeübt, so dass ich immer weiterlesen musste. Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl, dass die Spannung abflaut. Diese wurde kontinuierlich gehalten und zum Ende hin immer weiter gesteigert. 

Dazu beigetragen hat auch der Schreibstil bzw. der Aufbau der Geschichte, denn sie wird wieder einmal aus zwei Perspektiven erzählt - mal aus der Sicht von Nina Salomon, mal aus der Sicht von Daniel Buchholz. Das ist vor allem interessant, wenn man die unterschiedlichen Gedanken zum Fall oder zu verschiedenen Situationen liest. 
Im Vergleich zum ersten Teil fällt deutlich auf, dass sich die beiden Kollegen mittlerweile miteinander angefreundet haben und im Extremfall füreinander einstehen. Außerdem kennen sie beide ihre Macken sehr gut und können einschätzen, wenn es dem anderen nicht gut geht oder er etwas im Schilde führt. 
Nina bringt Daniel beispielsweise mit ihren Alleingängen immer wieder auf die Palme. Diese ist sich zumeist keiner Schuld bewusst und will (auf nicht immer sicherem Wege) die Ermittlungen auf ihre ganz eigene Art vorantreiben. Währenddessen hat Daniel ein (privates) "Problem": Seine Freundin Isabell ist schwanger und er weiß nicht, wie er damit umgehen soll. Die beiden kannten sich noch nicht besonders lange und für ihn scheint es insgesamt ein "eher lockeres Ding" gewesen zu sein; zumindest scheint es für Isabell deutlich ernster zu sein als für ihn. Ob bei den beiden am Ende alles gut ausgeht, lasse ich hier bewusst offen. Ich möchte nicht spoilern, aber bei Isabell hatte ich von Anfang an ein komisches Gefühl. 
Auch im Büro herrscht Chaos:  Kollegin Pia ist absolut genervt von Nina, zunehmend wütend und hat keine Lust, immer wieder scheinbar 'niedere Aufgaben' von ihr zu übernehmen. Auch die anderen Kollegen scheinen zum Teil gereizt zu sein, einer zerkratzt auch noch Daniels teures Auto.  Und als Nina mit dem neuen Kollegen Phillipp Hanke anbandelt und mit ihm ermittelt, schrillen bei Daniel die Alarmglocken. Ist es nur kollegiale (oder doch private?) Eifersucht oder ist Daniels Misstrauen gegenüber Hanke begründet? 

Mir persönlich hat es sehr gut gefallen, dass diese kleinen Erzählstränge (beispielsweise die miese Laune im Büro) eingebaut wurden und das hinterher auch mit der Auflösung des Falls verknüpft war. Die Auflösung des Falls konnte mich ebenfalls komplett überzeugen, da sie für mich nicht zu vorhersehbar war und man aktuelle Themen (Big-Data ist hier das Stichwort) und wirklich wichtige gesellschaftliche Probleme (in dem Fall Mobbing) angesprochen hat. Zum Teil fand ich die Auflösung wirklich tragisch und traurig. 

Fazit: 

Ursula Poznanski und Arno Strobel sind ein unfassbar gutes Autoren-Duo. "Invisible" hat bei mir einen regelrechten Sog ausgelöst. Der Fall war zwar nicht ganz so spannend wie in "Anonym", aber trotzdem mysteriös und undurchsichtig. Ich wollte unbedingt wissen, was es mit den Morden auf sich hat und wurde am Ende nicht enttäuscht. Die Auflösung ist tragisch, traurig und schockierend - wobei wichtige Themen wie Mobbing und Big Data im Spiel sind. Und selbst danach wird es noch einmal spannend... Das Ermittler-Duo Salomon und Buchholz überzeugt auch in diesem Fall - die beiden kennen die Macken des jeweils anderen, ergänzen sich gegenseitig sehr gut und auch ihre Nebenerzählstränge unterhalten. Bitte mehr davon! 
 
 4,5 von 5 Sterne  

Vielen Dank an Wunderlich für die Bereitstellung des kostenfreien Leseexemplars.