Mittwoch, 18. Oktober 2017

Rezension: Das Spiel: Tod von Jeff Menapace

Hallo ihr Lieben!

Ich habe nun den letzten Teil der Spiel-Trilogie von Jeff Menapace gelesen und möchte Euch natürlich meine Meinung zu "Das Spiel: Tod" nicht vorenthalten. Die Trilogie wurde im letzten Monat sogar noch um ein weiteres Buch (Original-Titel: Bad Games: Malevolent) erweitert und damit zur Tetralogie. Ob und wann der Band hier auf Deutsch erscheinen wird, ist bisher nicht bekannt.
Ich empfehle, einen Teil nach dem anderen zu lesen. Solltet ihr die anderen Teile noch nicht kennen, überspringt die Rezension lieber, da ihr sonst auf ein paar +++Spoiler+++ stoßen würdet.

Details:
Cover: Heyne Hardcore
  • Taschenbuch: 336 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag (10. April 2017)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3453677099
  • ISBN-13: 978-3453677098
  • Preis: 9,99




  • Inhalt:

    Die Lamberts sind eine Familie wie aus dem Bilderbuch. Liebevolle Eltern, entzückende Kinder. Doch nach der grauenvollen Begegnung mit drei Psychopathen ist für die Lamberts nichts mehr wie zuvor. Sie haben überlebt ― aber es gibt noch ein letztes Spiel, das gespielt werden muss. Für den Meister dieses Spiels ist es die Krönung seines perfiden Schaffens … für die Lamberts die pure Hölle!
    Copyright Klappentext & Cover: Heyne Hardcore


    Meine eigene Meinung:

    Das Cover gefällt mir persönlich gar nicht, da es einfach nichts mit der Handlung zu tun hat und auch so nicht wirklich neugierig macht. Außerdem könnte der Klappentext für begeisterte Leser der ersten beiden Teile etwas irreführend sein, denn in diesem Teil geht es hauptsächlich um Domino, der im zweiten Teil eine Rolle gespielt hat. Die Lamberts tauchen natürlich am Rande auf, sind dieses Mal aber nicht die Leidtragenden des "Spiels". Mir persönlich hat das gar nichts ausgemacht, da ich die Geschichte wegen der interessanten Charaktere und ihren Handlungen auch so als sehr spannend und fesselnd empfunden habe.
     
    Dass die gesamte Trilogie kein literarisches Meisterwerk ist, dürfte klar sein. Es handelt sich um kurzweilige Horror-Thriller, wobei die Ästhetik der Sprache natürlich keine große Rolle spielt. Der Autor hält sich auch dieses Mal nicht mit unnötigen/langen Beschreibungen auf, sondern bringt das Geschehen drastisch und unkompliziert auf den Punkt, was wiederum auch zu den Charakteren passt, die schonungslos agieren. So kommt es dieses Mal auch nicht zu unnötigen Längen, was ich im vorherigen Teil kritisiert hatte.
     
    Monica, die Schwester der Fannelli-Brüder, lebt und möchte sich dieses Mal an Domino rächen, da dieser ihren Vater beim finalen Showdown im letzten Buch getötet hat. Um ihren grausamen Plan und das letzte "Spiel" umsetzen zu können, geht sie in einem Mädchen-Internat für schwererziehbare Mädchen verdeckt auf die Suche nach einer Psychopathin. Dort wird sie fündig: Kelly hat im Internat schon das ein oder andere Verbrechen (auch Mord!) begangen, aber immer dafür gesorgt, dass ihr nichts nachgewiesen werden konnte. In ihr scheint eine böse Persönlichkeit zu schlummern, die für Monicas Plan perfekt ist...
    Derweil ahnt Domino von seinem "Glück" noch nichts und glaubt, dass seine Rivalin tot ist. Er kümmert sich freundschaftlich um Amy Lambert und ihre Kinder Caleb und Carrie, die nach den Geschehnissen im zweiten Teil ein neues Zuhause bezogen haben. Domino macht sich immer noch Vorwürfe dafür, dass er seinen Freund Patrick, Amys Ehemann, am Ende des zweiten Teils nicht retten konnte und möchte deshalb die übrigen Lamberts beschützen.
     
    Insgesamt finde ich, dass die Charaktere wieder einmal sehr gut ausgearbeitet wurden. Die beiden Bösen arbeiten gemeinsam ihren perfiden Plan aus, wobei Monica eine Art Mentoren-Rolle für Kelly einnimmt und ihr auch nicht immer alles im Detail erklärt, sondern Dinge vorenthält. Kelly scheint von Monicas Mordlust und ihrer Schonungslosigkeit fasziniert, scheint aber irgendwie ihren eigenen Kopf zu haben, was Monica zum Teil versucht zu unterdrücken. Von Domino bekommt der Leser dieses Mal auch andere Facetten zu spüren: Er ist nicht nur ein muskelbepackter, starker, hilfsbereiter und verantwortungsbewusster Beschützer, sondern hat auch einen weichen, zerbrechlichen Kern.

    Spannungstechnisch konnte der dritte Teil mich voll und ganz überzeugen, da (wie schon zuvor erwähnt) auf unnötige Längen, die leider im vorherigen Teil auftraten, verzichtet wurde. Einige andere Leser hatten das Gefühl, dass der Autor keine großen Ideen mehr hatte und den letzten Teil einfach schnell runtergeschrieben hat - das Gefühl hatte ich nicht.  Das "Spiel", das Monica am Ende mit Domino spielt, fand ich wirklich sehr nervenaufreibend, da selbst der Starke schnell an seine Grenzen kommt und nicht (nur) um sein eigenes Leben kämpfen muss... Hinzu kommt, dass sich der Showdown dieses Mal schon stärker von den ersten beiden unterscheidet.

    Fazit:

    Jeff Menapace ist ein spannendes, nervenaufreibendes Finale gelungen. Auf unnötige Längen, die im zweiten Teil noch auftraten und die Spannung abflauen ließen, wurde verzichtet. Dabei wirkt die Geschichte aber keinesfalls ideenlos oder schnell runtergeschrieben. Besonders gut gelingt es ihm, die Charaktere zu zeichnen und im Fall von Domino auch neue, überraschende Facetten zu zeigen. Der Showdown bzw. das Spiel, bei dem Domino nicht nur um sein eigenes Leben kämpfen muss, war spannend und anders gestaltet (im Vergleich zu den Vorgänger-Teilen). Insgesamt handelt es sich bei der Trilogie natürlich um kein literarisches Meisterwerk für Sprachästhetiker, aber das ist natürlich auch nicht die Absicht des Autors.

    4 / 5 Sterne


    Das Spiel: Tod bei Randomhouse

    Rezension "Das Spiel: Opfer"
    Rezension "Das Spiel: Rache"


    Vielen Dank an Heyne Hardcore/ das Bloggerportal für die Bereitstellung des Buches.

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