Donnerstag, 28. September 2017

Rezension: Housesitter von Andreas Winkelmann

Hallo ihr Lieben!

Heute geht es weiter mit einer Rezension zu "Housesitter" von Andreas Winkelmann. Der Autor konnte mich zuletzt schon mit seinem Thriller "Nummer 25", den er unter dem Pseudonym Frank Kodiak veröffentlicht hat, komplett überzeugen, weswegen die Vorfreude auch dementsprechend groß war.

Cover: Wunderlich

Details:

  • Broschiert: 496 Seiten
  • Verlag: Wunderlich; Auflage: 1 (18. August 2017)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3805251025
  • ISBN-13: 978-3805251020
  • Preis: 14,99


  • Inhalt:

    Er will dein Haus. Er will deine Frau. Er will dein Leben. Er ist der Housesitter

    Stell dir vor, du kommst mit deiner Freundin aus dem Urlaub in dein Haus zurück. Du merkst sofort, dass irgendetwas anders ist: Die Möbel sind verrückt. In der Küche stehen benutzte Töpfe. Die Handtücher riechen fremd.
    Dann spürst du einen jähen Schmerz - und es wird Nacht um dich.

    Stell dir vor, du wachst erst nach Tagen im Krankenhaus auf.
    Deine Freundin ist verschwunden - entführt.

    Denn da draußen ist jemand, der sich nach einem warmen Heim sehnt. Nach einer liebenden Frau. Nach deinem Leben. Und er ist zu allem entschlossen...
    Copyright Inhaltsangabe & Cover: Wunderlich Verlag


    Meine eigene Meinung:

    Das Cover  von "Housesitter" gefällt mir persönlich sehr gut. Man kann sich quasi vorstellen, wie der Housesitter vor einem Haus lauert, den Lichtschein sieht und darauf hofft, dass die Bewohner bald in den Urlaub fahren und er sich einnisten kann. Der blutrote Schriftzug, durch den sich ein paar Zweige eines Baumes schlängeln, lässt das Ganze noch interessanter wirken.
     
    Mit der Geschichte konnte Winkelmann mich auch dieses Mal wieder überzeugen. Anfangs fand ich die Charaktere zwar noch recht platt und langweilig bzw. eindimensional, das hat sich aber dann doch recht schnell gelegt.  Besonders spannend fand ich es, dass er die Geschichte wieder aus unterschiedlichen Blickwinkeln (allerdings in Er/Sie-Form, nicht in der Ich-Perspektive) erzählt.
    So verfolgt der Leser  Thomas Bennett, der selbst durch pures Glück eine Attacke des Housesitters überlebt hat und nun auf der Suche nach seiner schwangeren Freundin Saskia Laak ist, die entführt wurde. In seinen Augen tut die Polizei, besonders der Ermittler Scheurich, einfach nicht genug, um Saskia zu finden, weswegen er selbst Flyer und Plakate anfertigen lässt und diese mit seinem Bruder Nils, zu dem er ein merkwürdiges Verhältnis hat, verteilt. Er macht sich zunehmend Sorgen, schläft kaum und gibt alles, auch wenn er selbst fast am Ende seiner Kräfte ist. Außerdem gibt er sich zum Teil auch selbst die Schuld, weil er sich für feige hält und glaubt, seine Freundin nicht richtig beschützt zu haben. Während Scheurich eher untätig ist, erkennt Priska Wagner, eine Polizistin, die in einer anderen Stadt an einen ähnlichen Fall gerät, recht schnell eine Verbindung und geht dieser auf eigene Faust und zum Teil mit Hilfe ihres Kollegen Kerkmann nach. Sie ist sehr schlagfertig, direkt, motiviert, lässt sich von ihren männlichen Kollegen und Vorgesetzten nicht unterbuttern und ist sehr dominant. Ihr ist es zudem egal, was andere von ihr halten und sie wirkt oftmals unsympathisch. Natürlich kommt es auch mit Scheurich, den sie aufsucht und um Infos bittet, zu Reibereien. Außerdem hat sie sehr gute Instinkte, die sie antreiben, weiter Nachforschungen anzustellen, auch wenn das gegen den Willen ihres Vorgesetzten geschieht. Ihr Enthusiasmus und die Tatsache, dass sie hinterher gemeinsam mit Thomas agiert, obwohl es ja nicht ihr Fall ist, haben sie irgendwie für mich sympathisch gemacht, auch wenn ich sie anfangs gar nicht mochte.
     
    Besonders spannend waren natürlich die Kapitel aus Sicht des Housesitters. Einerseits verfolgt man hier, wie er neue Opfer ausfindig macht, im Haus eines Pärchen haust und dann den Mann mit einem Hammer erschlägt und die Frau entführt, sobald sie aus dem Urlaub kommen. Der Autor sorgt hierbei immer wieder für Nervenkitzel, da man nicht weiß, ob und wie lange die Frau überleben wird. Außerdem geht der Killer immer sehr brutal und schonungslos vor.  Andererseits werden auch immer wieder Erinnerungen aus der Kindheit und Jugend des Housesitters sinnvoll eingebaut, wodurch der Leser zum Teil einen Einblick in seine Psyche bekommt und zum Teil auch Verständnis für dessen Lage aufbringen kann.
    Dadurch, dass es immer einen Wechsel von Thomas zu Priska Wagner, zu einem weiteren Opfer oder zum Housesitter gab, wurde das Spannungslevel  meiner Meinung nach sehr gut gehalten. Man verfolgt einerseits die Ermittlungen und ob sich langsam eine brauchbare Spur auftut und andererseits den Housesitter, der sich immer wieder neue Opfer sucht, die darauf hoffen, das alles zu überstehen.
    Das Ende, wo sich nach und nach die einzelnen Puzzleteile zusammenfügen und der Housesitter endlich ausfindig gemacht werden kann, hat mich ebenfalls überzeugt.
     

    Fazit:

    Andreas Winkelmann sorgt mit "Housesitter" wieder einmal für Nervenkitzel und Spannung. Besonders die unterschiedlichen Blickwinkel, aus denen die Geschichte erzählt wird, überzeugen. Einerseits verfolgt man den Housesitter, wie er seine neuen Opfer beobachtet, dann in ihrem Haus haust, wenn sie im Urlaub sind, und dann schonungslos zuschlägt. Ob und wie lange er dann mit den entführten Frauen zusammen leben kann oder ob er sie auch mit seinem Hammer erschlägt, ist die Frage. Andererseits verfolgt man Thomas Bennett, der alles daran setzt, seine entführte Freundin Saskia zu finden und schließlich mit Priska Wagner, die Verbindungen zwischen unterschiedlichen Fällen herstellen kann, zusammenarbeitet. Anfangs fand ich die Charaktere leider platt und langweilig - am Ende wurde "Housesitter" aber doch zu einer gelungenen Überraschung. Allerdings kann das Niveau von "Nummer 25" nicht gehalten werden.

     
     
    4 / 5 Sterne
     
     
     
     
     
    Vielen Dank an Wunderlich für das kostenfreie Leseexemplar!
     
     

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