Sonntag, 31. Juli 2016

Rezension: Das Spiel - Opfer von Jeff Menapace

Hallo ihr Lieben!

Heute habe ich eine Rezension zum fesselnden Horror-Thriller "Das Spiel: Opfer" von John Menapace für Euch. Es ist der erste Teil der "Spiel-Trilogie" und macht definitiv Lust auf mehr.
Cover: Heyne Hardcore
 

Details:
 
  • Taschenbuch: 400 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag (11. Juli 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3453677072
  • ISBN-13: 978-3453677074
  • Originaltitel: Bad Games
  • Preis: 9,99
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    Inhalt:
     
    Am idyllischen Crescent Lake im amerikanischen Hinterland ist die Welt noch in Ordnung. Vor der Kulisse des malerischen Sees findet sich in wild-romantischer Umgebung eine Siedlung von Ferienhütten. Hier will die Familie Lambert ihr Wochenende verbringen: Mit Fischen, Barbecue und Freizeitspielen. Auch die beiden Farelli-Brüder haben sich zum See aufgemacht. Auch sie möchten das Wochenende genießen. Auf ihre Art. Mit Spielen. Bösen Spielen. Und ihre Mitspieler haben sie schon auserkoren …
    Copyright Inhaltsangabe und Cover: Heyne Hardcore

    Meine eigene Meinung:

    Das Cover finde ich persönlich nicht so beeindruckend, denn blutige Gegenstände habe ich in letzter Zeit einfach schon viel zu oft auf anderen Genre-Büchern gesehen. Etwas mehr Abwechslung oder was Ausgefallenes wäre toll.

    Der Schreibstil von Menapace ist simpel und fesselnd zugleich, sodass ich diesen Thriller kaum noch aus der Hand legen konnte und Seite für Seite unfassbar gerne gelesen habe. Ich habe mich von Anfang an sehr gut in die Geschichte einfinden können und fand die Familie Lambert sofort sympathisch. Es ist toll, dass sie so normal sind. Amy und Patrick führen eine erfüllte Ehe und haben 2 tolle Kinder, den 4-jährigen Caleb und die 6-jährige Carrie. Caleb ist ruhig und ausgeglichen, während seine Schwester total aufgeweckt und zum Teil auch sehr zickig ist. Ich fand es gerade so toll, mit anzusehen, wie fürsorglich Patrick mit seinen Kindern umgeht und er seine Familie um jeden Preis beschützen will.
    Die Familie trifft an einer Tankstelle auf den merkwürdigen Arty (Arthur Fannelli), der ihnen prompt die Tankfüllung bezahlt. Jeder weiß eigentlich, dass man keine Geschenke von Fremden annehmen soll und die Familie ist nach diesem Vorfall auch etwas verunsichert/verwundert. Natürlich hat die Familie danach noch eine weitere merkwürdige Begegnung mit ihm und Amy trifft schließlich auch auf Jim (James Fannelli), der sie ziemlich einschüchtert. Als die Familie dann beim Crescent Lake ankommt, kreisen die Gedanken weiterhin um die merkwürdigen Vorfälle/Begegnungen und sie werden nun auch am See zunehmend davon eingeholt. Schließlich geraten die Lamberts und ihre sympathischen Nachbarn, die Mitchells, in die Fänge der geisteskranken Fannelli-Brüder, die ein perfides Spiel mit ihnen spielen wollen... Wie dieses ausgeht, werde ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten, denn ich will nichts vorwegnehmen. Ich kann nur so viel verraten: Mit Jim und Arty ist definitiv nicht zu spaßen. Die beiden sind pervers, skrupellos und haben Spaß daran, andere Leute zu quälen. Natürlich fließt dabei auch Blut und der Roman ist somit nichts für schwache Nerven oder Zartbesaitete. Besonders toll ist es, dass man auch noch einen tieferen Einblick in die Charaktere der Fannellli-Brüder und ihren Hintergrund bekommt. Für Genre-Fans  könnte die Geschichte etwas vorhersehbar sein, da letztendlich auch nichts völlig Neues erzählt wird. Die Handlung ähnelt eben vielen Genre-Filmen und macht auch immer wieder Anspielungen darauf. Mich als Genre-Fan konnte die Geschichte aber trotzdem fesseln, denn die Spannung wird bis  zum Ende hin definitiv deutlich angezogen. Anfangs hat man nur die merkwürdigen Begegnungen, entwickelt Sympathie und Antipathie. Hinterher entwickelt sich die schleichende Bedrohung und man fiebert mit den Protagonisten wirklich mit, dass alles gut ausgeht.
     
     

    Fazit:

    "Das Spiel: Opfer" ist definitiv nichts für schwache Nerven. Dieser Thriller ist nervenaufreibend, unfassbar spannend und zum Teil auch blutig. Der simple und doch fesselnde Schreibstil lässt einen Seite für Seite verschlingen, sodass man das Buch schnell zu Ende gelesen hat. Genre-Fans wird nicht unbedingt eine völlig neue oder innovative Geschichte geboten, aber der Roman weiß trotzdem zu unterhalten. Für die Familie Lambert entwickelt man unfassbar schnell Sympathie und hofft, dass alle das perfide Spiel der Fannelli-Brüder überleben. Auch die beiden Fannelli-Brüder, Jim und Arty, sind unfassbar interessante Charaktere mit einem kranken Sinn für Humor. Ich bin schon jetzt gespannt, was der zweite Teil zu bieten hat.
     
    4 / 5 Sterne
     
    Vielen Dank an Heyne Hardcore für die Bereitstellung eines Leseexemplars.
     
     
     


    Montag, 25. Juli 2016

    Rezension: Noah von Sebastian Fitzek

    Hallo ihr Lieben!

    Heute habe ich im Rahmen meines persönlichen Fitzek-Marathons (bis zur VÖ von "Das Paket") wieder einmal eine Rezension zu einem Bestseller von Sebastian Fitzek für Euch. Wie ihr dem Titel bereits entnehmen könnt, handelt es sich hierbei um "Noah". Auch wenn der Thriller viele wichtige Themen anspricht, konnte er mich storytechnisch einfach nicht überzeugen, da ich von Sebastian einfach andere Dinge gewöhnt bin.
    Cover: Bastei Lübbe
     
    Details:
     
  • Taschenbuch: 558 Seiten
  • Verlag: Bastei Lübbe; Auflage: 1. (18. Dezember 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3404171675
  • ISBN-13: 978-3404171675
  • Preis: 9,99

  • Inhalt:

    Er kennt seinen Namen nicht. Er hat keine Ahnung, woher er kommt. Er kann sich nicht erinnern, warum er in Berlin ist, seit wann er hier auf der Straße lebt. Die Obdachlosen, mit denen er umherzieht, nennen ihn Noah: Dieser Name ist in seinen rechten Handballen tätowiert. Für Noah wird die Suche nach seiner Identität zu einem Alptraum. Denn wie es scheint, ist er das wesentliche Schlüsselelement einer globalen Verschwörung, die bereits zehntausende Opfer gefordert hat und nun die gesamte Menschheit bedroht ...
    Copyright Inhaltsangabe + Cover: Bastei Lübbe


    Meine eigene Meinung:

    Meine ersten Gedanken zur Cover-Gestaltung habe ich ja bereits in meinem Neuzugänge-Post geschildert. Mir persönlich gefällt das Cover sehr gut, da es mit dem weißen Handabdruck und dem schwarzen Hintergrund einerseits eher schlicht ist, gleichzeitig aber auch neugierig macht. Zu dem Noah-Tattoo kamen mir zu Anfang so viele verschiedene Fragen. Wer ist Noah? Warum hat er ein solches Tattoo? Was soll dieses Tattoo? Wer hat es ihm gestochen? So viele Fragen und ich war sehr gespannt auf die Antworten.
     
    Leider muss ich sagen, dass sich meine Befürchtungen, dass der Roman mir nicht gefallen könnte, sich bestätigt haben. Er ist definitiv kein schlechter Fitzek, aber er ist anders und eben kein Psychothriller, sondern eher ein Verschwörungsthriller. Der Schreibstil  ist ziemlich gut, keine Frage. Sebastian Fitzek gelingt es, eine spannende, abwechslungsreiche und rasante Geschichte mit vielen verschiedenen Schauplätzen auf der Erde (u.a. Berlin, Amsterdam, Rom, New York, Manila) zu erzählen. Das Mysterium um "Noah" wird immer actionreicher und erinnert teilweise an amerikanische Thriller im Stile von "Unknown Identity", allerdings mit einem ordentlichen Einschlag vieler  globaler Probleme wie Überbevölkerung, übermäßigem Konsum auf Kosten der dritten Welt und dem Elend in den Entwicklungsländern. Prinzipiell finde ich es gut, dass ein Autor uns einmal einen Spiegel vorhält und uns zeigt, wie wir unseren Planeten zerstören, unsere Ressourcen verschleudern und uns eigentlich wenig Gedanken darum machen, dass wir viel zu viel konsumieren, während andere verhungern oder wegen uns elendig zugrunde gehen. Die Verschwörung, die hier angezettelt wird, nämlich eine künstlich erzeugte Krankheit, die die Hälfte der Bevölkerung dezimieren soll, war mir persönlich aber etwas too-much. Außerdem war ich es irgendwann leid, die ganzen Fakten über unsere zerrüttete Welt zu lesen. Viele Dinge waren mir im Vorfeld schon klar und sind sicherlich auch vielen anderen Personen bewusst, nur wird dieser Thriller kaum etwas an unseren Problem lösen können.  Für den Leser ist es allerdings durchaus spannend zu erfahren, wer unser Protagonist ist, inwiefern  er in die Verschwörung verwickelt ist und welche Personen letztlich auf welcher Seite stehen. Bis zum Ende ist vieles eher schleierhaft, es gibt viele Überraschungen und unvorhersehbare Wendungen.
    Man muss diese Art von Geschichten aber einfach mögen und das tue ich  einfach nicht. Ich finde insgesamt hat sich Sebastian auch einfach thematisch zu viel vorgenommen: Überbevölkerung, Hunger, Leid, Leben in den Slums, Epidemien, Pandemien, Chemiewaffen und dann noch das Rätsel um "Noah's" Identität, das mit einer globalen Verschwörung zusammenhängt. Auch wenn letztendlich alles schlüssig miteinander verwoben wird, war es mir häufig einfach leider too-much.
    Ich muss ebenfalls gestehen, dass ich mit Noah als Charakter nicht warm geworden bin. Anfangs war ich wirklich noch daran interessiert, wer er wirklich ist und weshalb er von Fremden mit Waffen verfolgt wird und vor ihnen fliehen muss. Irgendwann entpuppt sich Noah allerdings als eine Art "Superman", mit einem sehr scharfen Sinn für Gefahren und Killer-Qualitäten. Da konnte ich häufig einfach nur noch mit dem Kopf schütteln. Stattdessen wurde mir Oscar, Noahs obdachloser, schrulliger Begleiter, immer sympathischer. Auch die Handlung rund um Celine, eine Reporterin aus New York, die zufällig in die Sache verwickelt wird und schließlich auf Noah trifft, fand ich immer interessanter.
     

    Fazit:

    Mich persönlich konnte Sebastian Fitzek mit seinem actionreichen und spannenden Verschwörungsthriller nicht komplett überzeugen. Die Geschichte ist rasant und abwechslungsreich geschrieben und behandelt auch viele wichtige Themen (Überbevölkerung, Überkonsum auf Kosten der dritten Welt, Hunger, Leid, etc.), die uns alle betreffen, erinnert insgeheim aber teilweise zu sehr an klischeehafte Action/Verschwörungsthriller aus Amerika. Die Verschwörung, die hier im Gange ist, ist für mich einfach too-much und leider wurde ich auch mit dem Protagonisten nicht wirklich warm. Ich finde es toll, dass sich Sebastian  storytechnisch ausprobiert und neue Schauplätze aufgreift. Der Thriller ist definitiv Geschmackssache und man muss solche Geschichten mögen. Ich mag sie nicht und greife zukünftig lieber wieder zu seinen Psychothrillern.
     
     
    3 / 5 Sterne
     
     
     

     

    Wie hat Euch "Noah" gefallen?

    Montag, 18. Juli 2016

    Rezension: Passagier 23 von Sebastian Fitzek

    Hallo ihr Lieben!

    Heute geht es weiter mit meinem Fitzek-Marathon (um das Warten auf "Das Paket" zu verkürzen) und zwar habe ich heute für Euch meine Rezension zu Passagier 23. Einen ersten Eindruck habe ich Euch ja bereits bei meinen Neuzugängen gegeben und muss sagen, dass ich im Großen und Ganzen wirklich zufrieden bin.
    Cover: Droemer Knaur

    Details:

  • Taschenbuch: 432 Seiten
  • Verlag: Knaur TB (29. Oktober 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426510170
  • ISBN-13: 978-3426510179
  • Preis: 9,99


  • Inhalt:

    Jedes Jahr verschwinden auf hoher See rund 20 Menschen spurlos von Kreuzfahrtschiffen. Noch nie kam jemand zurück. Bis jetzt ...

    Martin Schwartz, Polizeipsychologe, hat vor fünf Jahren Frau und Sohn verloren. Es geschah während eines Urlaubs auf dem Kreuzfahrtschiff „Sultan of the Seas“ – niemand konnte ihm sagen, was genau geschah. Martin ist seither ein psychisches Wrack und betäubt sich mit Himmelfahrtskommandos als verdeckter Ermittler.
    Mitten in einem Einsatz bekommt er den Anruf einer seltsamen alten Dame, die sich als Thrillerautorin bezeichnet: Er müsse unbedingt an Bord der „Sultan“ kommen, es gebe Beweise dafür, was seiner Familie zugestoßen ist. Nie wieder wollte Martin den Fuß auf ein Schiff setzen – und doch folgt er dem Hinweis und erfährt, dass ein vor Wochen auf der „Sultan“ verschwundenes Mädchen wieder aufgetaucht ist. Mit dem Teddy seines Sohnes im Arm …
    Copyright Inhaltsangabe/ Klappentext & Cover: Droemer Knaur


    Meine eigene Meinung:

    Die Buchgestaltung habe ich ja bereits im Neuzugänge-Post gelobt. Mir gefällt das dunkelgrau-schwarze Cover mit dem Bullauge und dem dahinter tosenden Meer ausgesprochen gut. Es passt zum Titel, zur Story und macht das Setting etwas greifbarer.
     
    Das Setting finde ich ebenfalls richtig gut. Ein Thriller auf einem Kreuzfahrtschiff ist einfach mal etwas  komplett anderes. Leider war ich selber noch nie auf einem so großen Dampfer, fand es aber cool, mal über ein Buch ein Wenig von der Atmosphäre (und den kriminellen Machenschaften an
    Bord!) einzufangen.
     
    Storytechnisch hat mir der Roman auch ziemlich gut gefallen. Er ist (wie alle anderen Fitzek-Romane) sehr spannend geschrieben, ich kam ohne große Mühe in die Geschichte rein und habe Seite für Seite verschlungen. Natürlich habe ich vorab einige Rezensionen gelesen und kann die Kritik, dass der Roman ziemlich unrealistisch sei, bestätigen. Unrealistisch finde ich aber gar nicht so schlimm, denn es ist ja häufig so, dass es in Psycho-Thrillern krasser zugeht als im realen Leben. Letztendlich ist Passagier 23 eben auch ein fiktionaler Roman, was man nicht vergessen sollte. In  der Danksagung gibt Sebastian selbst zu bedenken, dass einige Dinge, die er in seinem Buch aufgreift, auch in der Realität so passieren und er gezielte Recherchen vorgenommen hat. Ich  kann mich über die Geschichte an sich nicht beklagen und habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Jedoch ist Passagier 23 im Vergleich zu seinen anderen Romanen (die ich ja fast alle mit 5 Sternen bewertet habe) etwas schwächer und mir fehlt irgendwie das gewisse Etwas, das ich gar nicht genau in Worte fassen kann.
     
    Ist die Spannung am Anfang noch eher mäßig, steigert sich dies besonders ab der Mitte, denn ein Ereignis jagt das nächste. Außerdem werden am Anfang einzelne Handlungsstränge anderer (scheinbar wahllos ausgewählter) Passagiere aufgegriffen, die am Ende aber alle logisch miteinander verknüpft werden. Die Charaktere sind insgesamt eher gewöhnungsbedürftig und wirken teilweise wie aus einem Trash-Film. Martin Schwartz ist ein psychisch labiler Mann, der seine Frau Nadja und seinen Sohn Timmy bei einer Kreuzfahrt verloren hat. Die beiden sind scheinbar freiwillig in den Tod gesprungen, was Martin jedoch nicht glauben will und auch nie verarbeitet hat. Diese Rolle nimmt man ihm durchaus ab, aber dass er sich für eine seiner geheimen Ermittlungen beispielsweise freiwillig HIV-Viren spritzen lässt, weil ihm sein eigenes Leben nichts mehr wert ist, finde ich zu krass. Auch generell fand ich seinen Charakter anfangs eher gewöhnungsbedürftig, konnte aber bis zum Ende doch noch Sympathie für ihn entwickeln.
    Ähnlich überzeichnet fand ich die schrullige Hobby-Detektivin Gerlinde Dobkowitz, die seit geraumer Zeit auf der Sultan lebt, offenbar ein Verbrechen wittert und heimliche Recherchen betreibt. Sie ist bewusst schrullig dargestellt, was für mich aber etwas too-much war. Ich fand sie keineswegs liebenswert und auch nicht witzig.
    Ebenfalls auf dem Schiff sind Julia und Lisa Stiller, Mutter und Tochter. Lisa ist 15 Jahre alt und eine Art Emo.  In einem Online-Forum ist scheinbar ein Video von ihr aufgetaucht, das zeigen soll, wie sie auf einem Strich anschaffen geht. Als ihre Mutter von Lisa's Vertrauenslehrer, mit dem die Mutter übrigens ein Verhältnis hat, erfährt, glaubt sie, dass ihre Tochter einen Selbstmord auf dem Schiff planen könnte.  Warum die beiden Teil der Geschichte sind, hat sich mir am Anfang irgendwie gar nicht erschlossen, da sie für mich nicht zur ursprünglichen Handlung gepasst haben. Letztendlich wurde aber schon eine logische Brücke zum Ende der Geschichte geschlagen.
    Dann wäre da auch noch Anouk Lamar, ein kleines Mädchen das für 8 Wochen von der Sultan verschwunden war, plötzlich aber doch wieder völlig verwahrlost und geschändet aufgetaucht ist. Ihre Mutter Naomi Lamar befindet sich weiterhin in den Fängen eines unbekannten Quälers, was dem Leser in unfassbar spannenden Kapiteln geschildert wird. Martin Schwartz scheint der Einzige zu sein, der nach und nach zu dem hochintelligenten Mädchen durchdringen kann und dem Geheimnis der Sultan (und damit auch Naomi) dadurch ein Stückchen näher kommt. Unterstützt wird er dabei von Elena, einer Schiffsärztin, die mit dem Kapitän Daniel Bonhoeffer liiert ist. Der Kapitän war auch schon auf der Sultan als Timmy und Nadja ums Leben  gekommen sind und der laut Martin einfach zu wenig unternommen hat.
     
    Auch wenn mir manche der Charaktere nicht so gut gefallen haben, fand ich die Geschichte zum Ende hin immer besser, da eine Wendung nach der anderen kommt und die Auflösung wirklich schockierend ist. Man glaubt gerade zu wissen, wer der unbekannte Quäler auf der Sultan ist, welche Motive er (oder sie?) hat, wie er sich organisiert und "seine Opfer" auf das Schiff bekommt, was mit Nadja und Timmy damals passiert ist und dann kommt doch wieder alles anders! Das, was der Leser erfährt, ist wirklich schockierend.
     
    Wieder einmal gelingt es Sebastian Fitzek, nicht nur eine spannende Geschichte zu erzählen, sondern auch ein wichtiges Thema anzusprechen. In Passagier 23 geht es um Kindesmissbrauch und es wird aufgezeigt, welche krassen Folgen sich daraus ergeben können. Das Motiv des unbekannten Quälers ist sehr einleuchtend, aber natürlich möchte ich nichts weiter verraten, da ich keine Wendungen oder Sonstiges vorwegnehmen möchte.
     

    Fazit: 

    Passagier 23 ist ein sehr spannender Thriller, der vor allem durch das ungewöhnliche Setting und die zahlreichen Wendungen zum Ende hin besticht. Der Schreibstil ist hierbei wieder einmal sehr überzeugend und die immer rasanter werdende Geschichte lässt einen Seite für Seite verschlingen. Das einzige Manko sind die teils trashigen bzw. etwas überzeichneten Charaktere, mit denen man anfangs nur schwer warm wird. Die einzelnen Handlungsstränge der auftauchenden Passagiere wird zum Ende aber logisch miteinander verwoben. Wieder einmal spricht Sebastian Fitzek auf schockierende Art und Weise aber auch ein wichtiges bzw. ein sensibles Thema, in dem Fall Kindesmissbrauch, an. Insgesamt ein überzeugender Roman und ein absolutes Muss für jeden Fitzek-Fan, im Vergleich zu anderen Werken aber ein bisschen schwächer, da irgendwie das gewisse Etwas fehlt bzw. ein absoluter WOW(!)-Effekt ausbleibt.
     
     
    4 / 5 Sterne
     
     
     
     
     
     
     
     

    Montag, 11. Juli 2016

    Meine Neuzugänge: Fitzek pur!

    Hallo ihr Lieben!
     
    Wie ihr sicherlich bereits mitbekommen habt, habe ich einen kleinen Fitzek-Lese-Marathon bis zum Release von "Das Paket" (VÖ 26.10.) gestartet und werde nach und nach die Bestseller von Sebastian Fitzek hier für Euch rezensieren. Deshalb sind meine aktuellen Neuzugänge auch alle nur von ihm...
    In diesem Blogeintrag möchte ich Euch gerne meinen ersten Eindruck zum jeweiligen Buch schildern. Eine ausführliche Rezension bekommt ihr hier dann demnächst von mir. Gerne dürft ihr mir Eure ganz persönlichen Eindrücke und Meinungen zu den Thrillern in den Kommentaren hinterlassen. Ich freue mich sehr darauf, mich mit Euch austauschen zu können.
     

    Passagier 23

    Passagier 23 muss ich offen gestehen, hat mich bisher nie gereizt. Irgendwie konnte die Inhaltsangabe mich nie wirklich packen, obwohl ich ein absoluter Fitzek-Fan bin. Dann habe ich das Buch irgendwann aus den Augen verloren und mich lieber anderen Autoren und Geschichten gewidmet. Seitdem ich aber wieder mit dem Bloggen angefangen habe und wirklich tolle, unfassbar interessante Rezensionen hierzu gelesen habe, hat mich nun doch die Lust gepackt. Als ich vor ein paar  Tagen dann in der Buchhandlung war, musste "Passagier 23" einfach mit. Und wenn ich nun ehrlich bin: so schlecht klingt die Inhaltsangabe doch gar nicht...
    Cover: Droemer Knaur
     
    Details:
     
  • Taschenbuch: 432 Seiten
  • Verlag: Knaur TB (29. Oktober 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426510170
  • ISBN-13: 978-3426510179
  • Preis: 9,99

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    Inhaltsangabe:
    Jedes Jahr verschwinden auf hoher See rund 20 Menschen spurlos von Kreuzfahrtschiffen. Noch nie kam jemand zurück. Bis jetzt ...

    Martin Schwartz, Polizeipsychologe, hat vor fünf Jahren Frau und Sohn verloren. Es geschah während eines Urlaubs auf dem Kreuzfahrtschiff „Sultan of the Seas“ – niemand konnte ihm sagen, was genau geschah. Martin ist seither ein psychisches Wrack und betäubt sich mit Himmelfahrtskommandos als verdeckter Ermittler.
    Mitten in einem Einsatz bekommt er den Anruf einer seltsamen alten Dame, die sich als Thrillerautorin bezeichnet: Er müsse unbedingt an Bord der „Sultan“ kommen, es gebe Beweise dafür, was seiner Familie zugestoßen ist. Nie wieder wollte Martin den Fuß auf ein Schiff setzen – und doch folgt er dem Hinweis und erfährt, dass ein vor Wochen auf der „Sultan“ verschwundenes Mädchen wieder aufgetaucht ist. Mit dem Teddy seines Sohnes im Arm …
    Copyright Inhaltsangabe & Cover: Droemer Knaur

    Zum Cover:

    Das grau-schwarze Cover mit dem Bullauge, das einen Blick auf das stürmische Meer möglich macht, finde ich wirklich super, da es irgendwie etwas Düsteres ausstrahlt und perfekt mit dem Titel und der Inhaltsangabe harmoniert. Da bekommt man wirklich Lust, mehr über die mysteriösen Ereignisse auf der "Sultan" zu erfahren...
     


    Noah

    "Noah" stehe ich auch nach meinem Kauf immer noch kritisch gegenüber. Eigentlich habe ich mir diesen Thriller auch nur gekauft, weil er von Sebastian ist und ich schließlich alle Thriller von ihm in meinem Marathon gelesen und für Euch rezensiert haben möchte. Als Noah 2013 erschienen ist, war ich ehrlicherweise einfach zu geizig, um 19,99 für die Hardcover-Version auszugeben. Zumal die Inhaltsangabe für mich total nach einem merkwürdigen Verschwörungsthriller klingt, was eigentlich gar nicht mein Geschmack ist. Wären "Die Therapie" oder "Amokspiel" in der Buchhandlung vorrätig gewesen , hätte ich diese auch vorgezogen. Aber Schluss mit der ganzen Negativität. Ich werde "Noah" nun eine Chance geben und mich einfach mal überraschen lassen. Vielleicht bereue ich es am Ende sogar, diesem Thriller nicht eher eine Chance gegeben zu haben.
     
    Cover: Bastei Lübbe
    Details:

  • Taschenbuch: 558 Seiten
  • Verlag: Bastei Lübbe; Auflage: 1. (18. Dezember 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3404171675
  • ISBN-13: 978-3404171675
  • Preis: 9,99

  • Inhalt:

    Er kennt seinen Namen nicht. Er hat keine Ahnung, woher er kommt. Er kann sich nicht erinnern, warum er in Berlin ist, seit wann er hier auf der Straße lebt. Die Obdachlosen, mit denen er umherzieht, nennen ihn Noah: Dieser Name ist in seinen rechten Handballen tätowiert. Für Noah wird die Suche nach seiner Identität zu einem Alptraum. Denn wie es scheint, ist er das wesentliche Schlüsselelement einer globalen Verschwörung, die bereits zehntausende Opfer gefordert hat und nun die gesamte Menschheit bedroht ...
    Copyright Inhaltsangabe & Cover: Bastei Lübbe
     
    Zum Cover:

    Während ich dem Inhalt bisher noch kritisch gegenüberstehe, kann das Cover voll und ganz punkten. Mir gefällt es, dass es eher minimalistisch gehalten ist und nur den Handabdruck mit dem eintätowierten "Noah" abbildet. Dadurch entstehen gleich unzählige Fragen im meinem Kopf. Zu wem gehört die Hand? Wer ist Noah? Warum hat man dem Protagonisten ausgerechnet Noah eintätowiert und keinen anderen Namen? Von wem und mit welcher Intention wurde das Tattoo gestochen? Fragen über Fragen, auf die ich nun Antworten brauche!
     
     

    Splitter

    Von "Splitter" habe ich bisher immer eher Gemischtes bis Negatives gehört, weswegen ich mir nun endlich selber eine Meinung bilden möchte. Der super knappe Klappentext hat es außerdem geschafft, mich total neugierig zu machen. Das beschriebene Experiment, bei dem man offensichtlich seine schlimmsten Erinnerungen verlieren kann, klingt echt spannend. Wenn es so etwas tatsächlich in der Realität geben würde, wäre ich echt verblüfft. Aber vielleicht ist es auch gar nicht so verkehrt, dass sowas im realen Leben nicht vorkommt, denn das Experiment hat für Protagonist Marc Lucas ungeahnte Folgen...
     
    Cover: Droemer Knaur
     
    Details:
     
  • Taschenbuch: 384 Seiten
  • Verlag: Knaur; Auflage: September 2010 (9. August 2010)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426503727
  • ISBN-13: 978-3426503720
  • Preis: 9,99

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    Inhalt:
     
    was wäre, wenn …
    Was wäre, wenn wir die schlimmsten Ereignisse unseres Lebens für immer aus dem Gedächtnis löschen könnten?
    Und was, wenn etwas dabei schiefginge?
    Copyright Inhalt & Cover: Droemer Knaur
     
    Zum Cover:
     
    Das Cover gefällt mir nicht ganz, da es zu minimalistisch bzw. unspektakulär ist. Man hat zwar mit den wenigen zerbrochenen Glassplittern das Splitter-Motiv aufgegriffen, insgesamt bleibt das Buch aber zu unscheinbar/leer. Ein unbekannter Autor hätte es sicherlich schwer, mit einem solchen Cover an Aufmerksamkeit/Bekanntheit zu erlangen. Besser wäre es gewesen, wenn die Splitter auf dem ganzen Cover verteilt gewesen wären. Optisch gefällt mir das Cover der vorherigen Auflage deutlich besser.

     
     
     
    Meine bisherigen Rezensionen zu den Bestsellern von Sebastian Fitzek:
     
     
     
    Was sagt ihr zu meinen Neuzugängen? Wie haben Euch "Noah", "Passagier 23" und "Splitter" gefallen?
     

    Mittwoch, 6. Juli 2016

    Rezension: Der Seelenbrecher von Sebastian Fitzek

    Hallo ihr Lieben!

    Heute geht mein kleiner Fitzek-Marathon in die nächste Runde. Heute habe ich für Euch eine Rezension zu "Der Seelenbrecher". Diesen Thriller habe ich erst jetzt zum ersten Mal gelesen. Bis zum Release von "Das Paket" (VÖ: 26.10.) werdet ihr noch zahlreiche Rezensionen zu den Fitzek-Bestsellern hier auf meinem Blog vorfinden.
     
    Cover: Droemer Knaur
     
    Details:
     
  • Taschenbuch: 368 Seiten
  • Verlag: Knaur; Auflage: 1. (1. Oktober 2008)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426637928
  • ISBN-13: 978-3426637920
  • Preis: 9,99


  • Inhalt:

    Sie wurden nicht vergewaltigt. Nicht gefoltert. Nicht getötet. Ihnen geschah viel Schlimmeres ...

    Drei Frauen – alle jung, schön und lebenslustig – verschwinden spurlos. Nur eine Woche in den Fängen des Psychopathen, den die Presse den »Seelenbrecher« nennt, genügt: Als die Frauen wieder auftauchen, sind sie psychisch gebrochen – wie lebendig in ihrem Körper begraben. Kurz vor Weihnachten wird der Seelenbrecher wieder aktiv, ausgerechnet in einer psychiatrischen Luxusklinik. Ärzte und Patienten müssen entsetzt feststellen, dass man den Täter unerkannt eingeliefert hat, kurz bevor die Klinik durch einen Schneesturm völlig von der Außenwelt abgeschnitten wurde. In der Nacht des Grauens, die nun folgt, zeigt der Seelenbrecher, dass es kein Entkommen gibt …
    Copyright Klappentext & Cover: Droemer Knaur
     
     
    Meine eigene Meinung:
     
    Die Covergestaltung finde ich richtig gut, da es sehr dunkel gehalten ist und man nur die Umrisse eines seitlichen Männergesichts erahnen kann und dieser offenbar Wasserdampf ausstößt (passt dazu, dass die Geschichte im Winter spielt...). Insgesamt strahlt das Cover etwas Düsteres aus, was ich sehr passend finde.
     
    Den Schreibstil finde ich großartig, obwohl es dieses Mal gar nicht so "fitzek-like" klingt. Würde nicht tatsächlich Sebastian Fitzek draufstehen,  hätte ich auch geglaubt, dass es von einem anderen Autor geschrieben wurde. "Der Seelenbrecher" ist auf jeden Fall ein rasanter und spannender Page-Turner, der sich mühelos runterlesen lässt.
     
    Nun zum Inhalt: Die Geschichte rund um den Seelenbrecher bekommt der Leser in einer Art Akte präsentiert. Diese wird von zwei Studenten als Experiment eines Professors gelesen und der Leser nimmt quasi die Rolle eines dritten, stillen Studenten ein. Die Akte wird nur ab und zu unterbrochen, damit die beiden Studenten ein Zwischenfazit abgeben können und der Professor ein paar Tipps äußert. Dem Leser stellen sich also ständig dieselben Fragen, wie den beiden Studenten, die ebenfalls herausfinden wollen, wer der Seelenbrecher ist und was sich vor Jahren in der Teufelsklinik zugetragen hat.
    In der Akte geht es vor allen Dingen, um  "Caspar", einen Patienten der Teufelsklinik, der sich nach einem Gedächtnisverlust nicht mehr an seine wahre Identität erinnern kann. Nach und nach überkommen ihn allerdings Erinnerungen, die dem Leser in "Echorausch"-Kapiteln präsentiert werden.
    Caspar und die anderen Patienten der Teufelsklinik sind kurz vor Weihnachten in der besagten Klinik, als ein Krankenwagen davor ins Schlingern gerät, gegen den Telefonmast knallt und somit die Verbindung nach außen kappt. Der verwundete Dr. Bruck sowie der Fahrer Tom Schadeck bleiben wegen eines aufkommenden Sturms schließlich in der Klinik. Mitten in der Nacht wird Caspar panisch von Linus, einem weiteren Patienten der Klinik, geweckt, weil der Pflegerin Sophia offenbar etwas zugestoßen ist. Diese sitzt völlig verstört in einer Badewanne und ist nicht wirklich ansprechbar - in ihrer Hand: Eine Rätselkarte des Seelenbrechers. Kurz zuvor ist Dr. Bruck durch ein Fenster in ihrem Zimmer geflohen und wird deshalb für den Seelenbrecher gehalten. Daraufhin lässt der Hausmeister Bachmann das Schott herunter. Dr. Bruck (dem Seelenbrecher???) ist es aber kurz vorher doch noch gelungen, sich wieder Zutritt zur Klinik zu verschaffen. Abgeschottet von der Außenwelt müssen sich die restlichen Personen - Caspar, die verstörte Sophia, Pflegerin Yasmin, Hausmeister Bachmann, Tom Schadeck, Köchin Sybille, Klinikleiter Dr. Raßfeld und die pfiffige Patientin Greta Kaminski zusammentun, um die Nacht zu überleben (Linus wurde auf einem Balkon ausgesperrt). Insgesamt ist es Fitzek hier sehr gut gelungen, die einzelnen Nebenfiguren auszuarbeiten und sie greifbar zu machen.  Ganz bewusst versucht er uns in die Irre zu führen, die ein oder andere Person sehr unsympathisch erscheinen zu lassen und Verdachtsmomente zu streuen. Natürlich fallen dem Seelenbrecher in der Nacht weitere Personen zum Opfer, neue Rätselkarten tauchen auf und müssen gelöst werden. Dabei geht es sehr rasant zu. Ganz am Ende steht Caspar schließlich dem wirklichen Seelenbrecher gegenüber. Auf die  Identität werde ich hier nicht weiter eingehen, da ich keinem die Leselust nehmen möchte. Viele empfanden die Auflösung als einen absoluten Schockmoment. Ich hingegen habe das ungefähr ab der Mitte kommen sehen, fand es aber auch nicht so schlimm, dass sich meine Erwartung tatsächlich  bestätigt hat. Letztlich werden es viele so wahrscheinlich nicht vorhersehen können. Ich möchte nur so viel verraten: Der Seelenbrecher und Caspar haben eine gemeinsame Vergangenheit, aus der sich das Motiv des Täters schließlich ableitet und die Geschichte insgesamt stimmig wird. Die Vorgehensweise des Täters wird sehr detailreich geschildert und ist am Ende plausibel, auch wenn man es sich persönlich in der Realität selbst vielleicht nicht vorstellen kann.
    Auch nachdem die Akte geschlossen ist, folgen noch weitere spannende Details von dem Professor, der die beiden Studenten mit dem Lesen dieser Geschichte beauftragt hat. Auch zu ihm erfährt der Leser noch etwas, was letztlich aber nicht ganz so überraschend war.
     
    Spannungstechnisch ist das Ganze auf einem konstant hohen Level, da die von der Außenwelt abgeschotteten Personen natürlich alles daran setzen, um zu überleben, die Rätsel zu lösen und es dabei natürlich auch zu einigen Spannungen/ Verdächtigungen zwischen den Personen kommt.
     

    Fazit:

     
    Der Seelenbrecher ist ein durchaus spannender, rasanter und gruseliger Page-Turner mit sehr unterschiedlichen Figuren. Sebastian Fitzek gelingt es, ihnen allen das gewisse Etwas zu verleihen, verschiedene Verdachtsmomente zu streuen und zwischen ihnen Spannungen entstehen zu lassen, die die Geschichte vorantreiben. Wegen des guten Schreibstils, der dieses Mal gar nicht so "fitzek-like" (fitzek-like soll nichts Schlechtes bedeuten!) wirkt, lässt sich die Geschichte mühelos runterlesen. Da das Ende für mich persönlich  allerdings etwas vorhersehbar war (für viele andere sicher nicht) und das bei den anderen Werken bisher nie der Fall war, kann ich leider nicht die Höchstwertung geben. Für Fitzek-Fans ist "Der Seelenbrecher" natürlich ein absolutes Muss!
     
     
     
    4 / 5 Sterne

     

     
     

    Freitag, 1. Juli 2016

    Rezension: Der Augenjäger von Sebastian Fitzek

    Hallo ihr Lieben!

    Heute gibt es eine weitere Runde meines Fitzek-Marathons: Eine Rezension zu "Der Augenjäger". Diesen Roman habe ich damals einfach nur verschlungen (und nun für Euch extra noch einmal gelesen!) , da ich bereits vom Vorgänger "Augensammler" komplett überzeugt war. Ich persönlich empfehle, die Reihenfolge (erst Augensammler, dann Augenjäger) auf jeden Fall einzuhalten, da die Geschichte aus "Augensammler" im zweiten Teil weitererzählt wird bzw. es zu einigen Wendungen kommt.
    Cover: Droemer Knaur

     
    Details:
     
  • Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
  • Verlag: Droemer HC (27. September 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426198819
  • ISBN-13: 978-3426198810
  • Preis: 19,99




  • Inhalt:

    Dr. Suker ist einer der besten Augenchirurgen der Welt. Und Psychopath. Tagsüber führt er die kompliziertesten Operationen am menschlichen Auge durch. Nachts widmet er sich besonderen Patientinnen: Frauen, denen er im wahrsten Sinne des Wortes die Augen öffnet. Denn bevor er sie vergewaltigt, entfernt er ihnen sorgfältig die Augenlider. Bisher haben alle Opfer kurz danach Selbstmord begangen.
    Aus Mangel an Zeugen und Beweisen bittet die Polizei Alina Gregoriev um Mithilfe. Die blinde Physiotherapeutin, die seit dem Fall des Augensammlers als Medium gilt, soll Hinweise auf Sukers nächste „Patientin“ geben. Zögernd lässt sich Alina darauf ein - und wird von dieser Sekunde an in einen Strudel aus Wahn und Gewalt gerissen ...
    Copyright Klappentext & Cover: Droemer Knaur
     
     
    Meine eigene Meinung:
     
    Erst einmal muss ich eines sagen: Häufig ist es ja so, dass Fortsetzungen deutlich schlechter sind als die Vorgänger. Das ist bei "Augenjäger" aber nicht der Fall. Der Thriller ist viel spannender, wendungsreicher und verstörender als der erste Teil.
     
    Die Buchgestaltung der Hardcover-Ausgabe gefällt mir sehr gut. Das übergroße, weit aufgerissene Auge passt perfekt zum Titel und der Handlung und wirkt irgendwie verstörend. Durch den dunklen Grau-Schwarz-Ton bekommt das Ganze auch noch einen düsteren Touch.
     
    Zum Schreibstil muss ich eigentlich gar nicht mehr viel sagen. Sebastian schreibt extrem gut. Es brennt sich einem immer ein genaues Bild von der Situation, den Räumlichkeiten und den Figuren ein. Überdies gelingt es ihm, Gedanken authentisch darzustellen, den Leser an der Nase herumzuführen und zu verblüffen.
     
    Insgesamt ist es Sebastian Fitzek wieder einmal gelungen, eine spannende Geschichte zu erzählen. Anders als in Augensammler, baut sich die Spannung aber nicht schleichend auf und wird erst zum Ende hin entladen, sondern wird ab der Hälfte konstant gehalten. Besonders toll ist es, das zum Einen mit Zarin Suker ein neuer Psychopath eingeführt wird, zum Anderen aber auch die Geschichte rund um den Augensammler, der immer noch Zorbachs Sohn Julian in seinen Fängen hat, weitererzählt wird. Dadurch ist nicht Alexander Zorbach immer nur im Mittelpunkt und die durchaus interessante Figur Alina Gregoriev, eine blinde Physiotherapeutin mit Visionen, bekommt deutlich mehr Aufmerksamkeit. Positiv anzumerken ist hier auch, dass die Figuren ihre Authentizität nicht verlieren und es Sebastian gelingt, die Geschichte um diese Figuren glaubwürdig fortzusetzen. Gerade mit Alina habe ich irgendwann extrem mitgefiebert, als sie in die Fänge von Zarin Suker gerät, der ihr ein verführerisches Angebot macht. Dachte man, der Augensammler wäre brutal, so ist Zarin Sukers Vorgehensweise noch umso verstörender. Auch seine persönliche Geschichte und das, was ihn zu seinen Taten antreibt, ist interessant.
     
    Der Thriller ist außerdem sehr clever konstruiert, denn die beiden Fälle (Augensammler & Suker) sind eng miteinander verzahnt, was allerdings erst ganz zum Schluss nach einigen Wendungen offenbart wird. Wer den ersten Teil kennt, wird am Ende sprachlos sein, da einfach alles anders kommt. An dieser Stelle will ich nicht zu viel verraten, da es sicherlich noch Einige gibt, die Augensammler und Augenjäger noch nicht kennen. Spoilern wäre an dieser Stelle blöd. Ich sage nur so viel: Es gibt positive und negative Ereignisse, man bekommt kein hollywoodmäßiges Happy-End und am Ende bleibt eine Art Melancholie übrig.
     
     

    Fazit:

     
    Augenjäger ist spannender, wendungsreicher und verstörender als der Vorgänger. Die Spannung ist ab Mitte des Romans eine konstante Komponente und der Leser wird am Ende noch einmal komplett überrascht. Diese Wendungen kommen ohne Vorwarnung und konnte man so auf jeden Fall nicht vorhersehen. Das Ende von Augensammler erscheint dadurch in einem völlig neuen Licht. Besonders gelungen ist auch die Einführung des neuen Psychopathen Zarin Suker, wodurch die blinde Alina (zum Glück!) noch mehr "Screen-Time" bekommt und der Leser mit ihr mitfiebert. Die Charaktere sind wieder einmal sehr authentisch. Insgesamt ist "Augenjäger" mein absoluter Lieblingsroman von Sebastian Fitzek und ich kann es kaum abwarten, irgendwann hoffentlich noch einmal in diese Welt abtauchen zu können.
     
    5 +++ / 5 Sterne