Sonntag, 11. Dezember 2016

Rezension: 60 Sekunden von James Hankins

Hallo ihr Lieben!

Ich melde mich heute mit einer Rezension zum Thriller "60 Sekunden" von James Hankins bei Euch zurück. Das Buch ist definitiv nichts für Leute mit schwachen Nerven. Wieso, weshalb, warum? Das erfahrt ihr weiter unten.

Cover: Piper
Details:

  • Taschenbuch: 464 Seiten
  • Verlag: Piper Taschenbuch (4. Oktober 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3492307876
  • ISBN-13: 978-3492307871
  • Originaltitel: Jack of Spades
  • Preis: 9,99


  • Inhalt:

    Das Gesicht oder beide Füße verlieren? Alle Zähne oder ein Ohr? Sich selbst umbringen oder zusehen, wie die eigene Frau erschossen wird? Ein perfider Killer treibt in Boston sein Unwesen. Er stellt seine Opfer vor die Wahl. Sechzig Sekunden haben sie Zeit, sich zwischen zwei Optionen zu entscheiden – eine grausamer als die andere. Detective John Spader ermittelt auf Hochtouren. Doch schon bald gerät er selbst ins Visier des Täters – und das Leben seiner Familie steht auf dem Spiel …
    Copyright Klappentext & Cover: Piper

    Meine eigene Meinung:

    Das Cover von "60 Sekunden" gefällt mir sehr gut, denn ich mag die blutrote Schrift und das Messer das von oben hereinragt. Außerdem heben sich das Messer und einige der Blutstropfen etwas ab, wodurch das Cover nochmals etwas interessanter wirkt.

    Die Geschichte  ist sehr gut geschrieben und wird spannend erzählt. Der Leser verfolgt Detective John Spader dabei, wie er den mysteriösen Fall um einen Serienkiller lösen will. Der Killer geht dabei sehr brutal vor: Für jedes seiner Opfer hält er zwei Auswahlmöglichkeiten bereit. Sie müssen sich innerhalb von 60 Sekunden zwischen zwei Körperteilen entscheiden. Das eine dürfen sie behalten - das andere wird ihnen auf qualvolle Weise entfernt. Antworten die Opfer nicht innerhalb von 60 Sekunden, entfernt er ihnen beide Körperteile, die er zur Auswahl gestellt hat. Schreien seine Opfer vorher, wird er sie töten. Das Skurrile an seiner Vorgehensweise: Er trägt eine stimmverzerrende Kindermaske von "Galaxo", einem Alien-Helden aus einer bekannten Kinderserie, und konnte deshalb bisher nicht identifiziert werden und geht in immer kürzeren Abständen auf die Jagd nach neuen, scheinbar wahllosen Opfern. Gerade diese Szenen, in denen "Galaxo" seine Opfer vor die Wahl stellt, sind für den Leser unfassbar spannend und nervenaufreibend, da man sich schließlich auch die Frage stellt, wie man selbst wählen würde, wenn man in der Lage der Opfer wäre. Zumal die Auswahlmöglichkeiten und die Vorgehensweise wirklich krass sind.
     
    Der ganze Galaxo-Fall konnte mich also von Anfang an komplett in seinen Bann ziehen und ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht, ob es weitere Opfer gibt. Ich muss aber auch sagen, dass es ab und an ein paar Längen gab und die Ermittlungen am Anfang eher schleppend vorangehen. Sobald aber ein Verdächtiger in Erscheinung tritt und sich John Spader fest vornimmt, diese Spur zu verfolgen, nimmt die Geschichte wieder an Spannung auf. Zumal der Fall immer verzwickter ist und John zunehmend den Druck von seinem Vorgesetzten Struthers zu spüren bekommt.
     
    John Spader habe ich als spannenden Protagonisten wahrgenommen. Die Ehe zu seiner Frau Olivia ist wegen seines Jobs in die Brüche gegangen, aber er liebt sie immer noch. Deshalb beendet er auch die kurze Beziehung, die er mit einer Hannah geführt hat und würde am liebsten wieder zu seiner Ex-Frau zurückkehren, die allerdings einen neuen Freund hat. Die Beziehung zu seinem Sohn David ist sehr schwierig, denn dessen Noten sind dermaßen bergab gegangen, dass Olivia und Spader ihn von der Uni nehmen wollen, was für sehr viel Stress in der Familie sorgt. Beruflich lief es in der Vergangenheit auch nicht rosig für Spader: wegen eines Formfehlers,  an dem er eine Mitschuld trägt, ist sein ehemaliger Freund Oscar Wagner gefeuert worden und der Serienkiller Eddie Rivers kam dadurch wieder frei und tötete kurz darauf zwei weitere Menschen, hält sich seitdem versteckt. Die Öffentlichkeit hat Spader daraufhin verhöhnt und auch einige seiner Kollegen haben sich kurzzeitig von ihm abgewandt. Der Killer, der jetzt am Werk ist, und seine Opfer vor eine grausame Wahl stellt, weist Parallelen zu Rivers auf, doch Spader glaubt nicht daran dass er zurück sein soll und nimmt mit seinem Kollegen Gavin Dunbar und seinem Ermittlerteam stattdessen andere Spuren auf...
     
    Auch wenn die Geschichte bzw. der Fall am Anfang sehr schleppend verläuft und der andere Fall rund um Eddie Rivers immer wieder zum Thema wird, werden die kleinen Spannungslecks mit den Galaxo-Szenen ausgeglichen. Zum Ende hin wird die die Spannung immer größer, denn Spader hat einen wahnsinnigen Verdacht (den ich hier nun aber nicht erläutere, weil es Spannung vorwegnehmen würde) und seine Frau Olivia gerät in die Fänge von Galaxo...
    Besonders gut gefällt mir am Ende, dass alles sehr plausibel erklärt wird und das Motiv von "Galaxo" bzw. dessen Handlungen und die Auswahl seiner Opfer sehr gut nachvollziehbar  gemacht werden.
     
     

    Fazit:

    "60 Sekunden" ist definitiv nichts für schwache Nerven. Der Killer, der hier am Werk ist, stellt seine Opfer vor eine grauenhafte, blutige Wahl, die nichts für Zartbesaitete ist. Gerade die Szenen, in denen der Killer ans Werk geht, gehen unter die Haut und sind sehr nervenaufreibend für den Leser. Existieren am Anfang und zwischenzeitlich kleine Spannungslecks wegen der schleppenden Ermittlungen, fällt das Ende umso spannender aus, denn John Spader muss seine Ex-Frau Olivia aus den Fängen von "Galaxo" befreien, ehe es zu spät. Erscheinen die Opfer am Anfang zunächst willkürlich, kann Spader am Ende eine Verbindung zwischen all den Opfern ausmachen. "Galaxos" Motiv und seine Vorgehensweise erscheinen am Ende plausibel.
     
    4 / 5 Sterne
     
    Vielen Dank an Piper für die Bereitstellung des Leseexemplars.
     

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