Samstag, 25. Juni 2016

Rezension: Der Augensammler von Sebastian Fitzek

Hallo ihr Lieben!

Mein kleiner Fitzek-Marathon geht heute weiter. Für alle die es noch nicht mitbekommen haben: Um das Warten auf "Das Paket" (VÖ: 26.10) etwas zu verkürzen, widme ich mich (nochmal) seinen alten Bestsellern zu und verrate Euch, was ich von ihnen halte. Heute habe ich für Euch eine Rezension zu "Augensammler". Den Thriller habe ich bereits 2011 förmlich verschlungen, einen Großteil aber leider wieder vergessen, weswegen ich ihn nun erneut (für Euch) gelesen habe. Schließlich möchte ich eine fundierte Meinung dazu abgeben können.
Cover: Droemer Knaur
 
  • Taschenbuch: 464 Seiten
  • Verlag: Knaur TB (1. Juni 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426503751
  • ISBN-13: 978-3426503751
  • Preis: 9,99





  • Inhalt:

    Erst tötet er die Mutter, dann verschleppt er das Kind und gibt dem Vater 45 Stunden Zeit für die Suche. Das ist seine Methode. Nach Ablauf der Frist stirbt das Opfer in seinem Versteck. Doch damit ist das Grauen nicht vorbei: Den aufgefundenen Leichen fehlt jeweils das linke Auge. Bislang hat der »Augensammler« keine brauchbare Spur hinterlassen. Da meldet sich eine mysteriöse Zeugin: Alina Gregoriev, eine blinde Physiotherapeutin, die behauptet, durch bloße Körperberührungen in die Vergangenheit ihrer Patienten sehen zu können. Und gestern habe sie womöglich den Augensammler behandelt …
    Copyright Klappentext & Cover: Droemer Knaur


    Meine eigene Meinung:

    Die Buchgestaltung der 2011er-TB-Ausgabe gefällt mir persönlich nicht. Es wirkt zwar düster durch die verschiedenen Farbabstufungen, aber man hätte einfach mit dem "Augen"-Motiv arbeiten sollen. Eine leere Augenhöhle, ein weit aufgerissenes Auge - es wäre zu 100% besser und stimmungsvoller. Umso erfreuter bin ich, dass man diese Kritik schon bei der Taschenbuch-Neuauflage berücksichtigt und ein geschlossenes Auge auf dem Cover zu sehen ist.
     
    Den Schreibstil von Fitzek finde ich (wie immer) klasse. Man liest Seite für Seite wirklich gerne und kann der Geschichte auch sehr gut folgen. Außerdem gefällt es mir, dass man keine ellenlangen Kapitel serviert bekommt, sondern diese eher kurz und knackig gehalten werden. Als besonderen Clou hat man sich für eine Rückwärtszählung der Seitenzahlen und Kapitelzahlen entschieden. Dies passt perfekt zum Ablauf des Ultimatums des Augensammlers. Ähnlich wie die Zeit verrinnt - und man hofft, dass die nächsten Opfer doch noch lebend geborgen werden können - rinnt Seite für Seite dahin und man kommt den Ende immer näher... Dies sorgt einfach nochmal für einen zusätzlichen Spannungseffekt. Ähnliches gilt für die "Noch XX Stunden und XX Minuten bis zum Ablauf des Ultimatums"-Angaben.
     
    Die Geschichte lebt vor allen Dingen durch die starken Charaktere. Alexander Zorbach, ehemaliger Verhandlungsführer der Polizei und nun Polizeireporter für eine Zeitung, ist nach einem Vorfall in seinem alten Beruf ein gebrochener Mann. Er und seine Frau Nicci stehen kurz vor der Scheidung und auch für seinen Sohn Julian, den er bedingungslos liebt, bringt er nur wenig Zeit auf. Stattdessen jagt er dem Augensammler hinterher. Der perfide Killer hat schon drei Mal zugeschlagen und geht dabei immer nach einem bestimmten Muster vor: Er sucht sich kaputte Familien, tötet die Mutter und entführt anschließend die Kinder. Der Vater hat nun 45 Stunden und 7 Minuten Zeit, seine Kinder lebend zu finden und zu befreien. Bis jetzt ist dies noch keinem gelungen. Drei Kinder sind bereits tot. Dann werden die beiden Traunstein-Zwillinge Lea und Tobias entführt. Als zufällig Zorbachs Portemonnaie in der Nähe der ermordeten Mutter auftaucht, zwischen ihnen sogar eine Verbindung besteht, gerät er selbst in Verdacht, der Augensammler zu sein. Schließlich setzt er alles daran, seine Unschuld zu beweisen und die Kinder lebend zu finden. Letztlich muss er sich auch vor der Polizei verstecken und zieht sich auf sein Hausboot zurück. Dort trifft er auf die mysteriöse blinde Alina Gregoriev, eine Physiotherapeutin, die glaubt, den Augensammler behandelt und dabei eine Vision gehabt zu haben. Trotz anfänglicher Zweifel, versuchen sie, Zorbach und dessen Volontär Frank Lahmann das Rätsel um die Identität des Augensammlers gemeinsam zu ergründen und geraten dabei immer tiefer in das perfide Spiel...
    Besonders gelungen ist es, dass aus der Ich-Perspektive von Alexander Zorbach erzählt wird und man dessen Unverständnis, wie er immer tiefer in dieses Drama geraten kann, nachempfinden kann. Seine Zweifel (besonders was Alina anfänglich betrifft) und Gedanken sind sehr präsent und decken sich zum Großteil mit den Gedanken des Lesers. Auch wenn hauptsächlich aus seiner Perspektive erzählt wird, gibt es immer wieder Kapitel aus Sicht der anderen Figuren, deren Gedanken ebenso authentisch veranschaulicht werden. So hat man Einblicke in die blinde Alina Gregoriev und erfährt Näheres zu ihrer eigenen Geschichte und ihren Visionen. Der kleine Tobias Traunstein glaubt anfangs noch an einen Streich seiner Freunde, merkt aber nach und nach, dass etwas nicht stimmt. Ermittler Philipp Stoya weiß nicht, ob er Alexander Zorbach länger trauen kann. Volontär Frank Lahmann hingegen hält die ganze Zeit über zu seinem Ausbildungsleiter und versucht ihm behilflich zu werden.
     
    Spannungstechnisch spitzt sich das Ganze natürlich bis zum Ende immer weiter zu, da man schließlich darauf hofft, dass Zorbach die Zwillinge vor Ablauf des Ultimatums retten kann. Als das Schicksal der Zwillinge schließlich geklärt ist, ereignen sich aber noch ganz andere Wendungen. Der Leser erfährt die (überraschende!) Identität des Augensammlers (ich weiß noch, dass im zweiten Augenthriller doch alles anders kam xD) und dessen tragische Geschichte, die sein Handeln halbwegs nachvollziehbar macht. Zudem beginnt erst jetzt ein ganz persönlicher Kampf für Alexander Zorbach...
     

    Fazit:

    Mit "Augensammler" gelingt Sebastian Fitzek ein überaus spannender Psychothriller. Das perfide Spiel, das der Augensammler mit seinen Opfern treibt, verfolgt der Leser gespannt und hofft, dass es Protagonist Alexander Zorbach gelingt, dieses zu stoppen bzw. nicht weiter darin verwickelt zu werden. Die Charaktere sind authentisch, haben alle das gewisse Etwas und es ist toll, dass man auch Kapitel aus deren Sicht bekommt. Die Rückwärtszählung der Seiten- und Kapitelzahlen erhöht die Portion Thrill. Selbst nach Ablauf des Ultimatums gelingt es die Spannung zu halten: Der Leser erfährt die Identität des Augensammlers und dessen Geschichte und Zorbachs persönlichster Kampf beginnt...Tick, Tock... Die Zeit läuft... Teil 2 kann kommen...
     
     
    5 / 5 Sterne
     
     
    Da ich den zweiten Teil natürlich auch schon kenne (diesen aber nochmal für Euch lesen mag!) , erwartet Euch dazu schon bald eine Rezension.
     
     
     
     
     

    Sonntag, 19. Juni 2016

    Rezension: Spurensammler von Paul Finch

    Hallo ihr Lieben!
     
    Heute habe ich mit der Rezension zu "Spurensammler" (Band 3) vorerst eine letzte Bewertung zur Mark-Heckenburg-Reihe von Paul Finch für Euch. Denn wie ihr sicherlich wisst, habe ich bereits die beiden Vorgänger gelesen und auch Band 4 mit Freude verschlungen und für Euch rezensiert.
    Jetzt muss ich also noch bis August warten, bis der neue Roman "Totenspieler" erscheint!
    Cover: Piper
     
     
    Details:
     
  • Taschenbuch: 496 Seiten
  • Verlag: Piper Taschenbuch (1. Juni 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3492306837
  • ISBN-13: 978-3492306836
  • Preis: 9,99
  • Originaltitel: The Killing Club





  • Inhalt:

    Als einer der gefährlichsten Schwerverbrecher Englands von seinen Komplizen aus dem Hoch­sicherheitsgefängnis befreit wird, holt Detective Mark Heckenburgs spektakulärster Fall ihn plötzlich wieder ein. Zwei Jahre nachdem unzählige Opfer entführt und ermordet wurden, beginnt der Albtraum von Neuem. Immer mehr Menschen werden getötet. Kaltblütig, brutal, am helllichten Tag. Und Heck weiß, dass es nicht lange dauern wird, bis auch er an der Reihe ist … 
    Copyright Klappentext & Cover: PIPER


    Meine Meinung:

    Die Buchgestaltung finde ich wie bei den anderen Romanen der Reihe auch sehr gelungen. Die farbigen Buchschnitte sind einfach immer ein echter Hingucker und heben sich von anderen Büchern in den Buchhandlungen deutlich ab. Bei "Spurensammler" sticht das blutrot natürlich besonders hervor. Auch das typische Schwarz-Weiß-Cover, dieses Mal mit einem Stacheldraht-Element darauf, finde ich cool. Allerdings muss ich bei diesem Roman sagen (wie zuletzt bei "Rattenfänger"), dass ich den deutschen Titel einfach nicht passend finde. Der Original-Titel "The Killing Club" ist viel aussagekräftiger, präziser und man hat schon eine ungefähre Ahnung, worum es gehen könnte.
     
    Am Schreibstil habe ich wie immer nichts auszusetzen. Mir gefallen die detailreichen Beschreibungen von Finch, die immer ein Bild in meinem Kopf entstehen lassen und ein genaues Gefühl für die vorherrschende Atmosphäre geben. Dadurch kann ich besonders tief in die Geschichte eintauchen und verschlinge Seite für Seite mit großer Freude.
     
    Storytechnisch finde ich es toll, dass Finch zu seinen Anfängen zurückkehrt und den Nice-Guys-Club aus "Mädchenfänger" wieder auftauchen lässt. Die "Nice Guys" haben im Debüt-Roman ein makaberes Geschäftsmodell entwickelt: Kunden können Frauen entführen lassen und diese dann nach Lust und Laune vergewaltigen. Anschließend werden die Frauen dann ermordet und die Nice Guys verwischen ihre Spuren und setzen alles daran, dass die Kunden, die sich selbst ja auch strafbar gemacht haben, Stillschweigen bewahren. Mark "Heck" Heckenburg ist es damals gelungen, einen Teil der Bande auffliegen zu lassen und eine Namensliste mit allen Kunden zu kriegen, jedoch hatten die Nice Guys offenbar einen Spitzel bei der Polizei, weswegen sie ihm oftmals einen Schritt voraus waren und diese Liste verloren ging. Auch wenn Heck den scheinbaren Kopf der Bande packen konnte, wurde nie wirklich geklärt, wer dieser Spitzel bei der Polizei war und die Nice Guys haben ihr Geschäft auch europaweit durchgezogen.
    In "Spurensammler" gelingt es dem Kopf der Bande aus dem Gefängnis auszubrechen und offenbar setzen die Nice Guys nun alles daran, ihre Spuren endgültig zu verwischen, um sich aus Großbritannien zurückzuziehen. So werden die ehemaligen Kunden der Nice Guys nach und nach auf brutale Weise ermordet und auch Heck, als ehemaliger Ermittler des damaligen Falls, gerät in den Fokus der Bande. Am Anfang der Geschichte muss ich sagen, dass mir das Ganze etwas too-much war, denn die Nice Guys ballern mit ihrem Sturmwaffen um sich, als gäbe es keinen Morgen mehr. Das hat sich im Laufe der Geschichte allerdings gelegt, weswegen es mich insgesamt nicht so sehr gestört hat. Die waghalsigen, unkonventionellen Ermittlungsmethoden des selbstbewussten Ermittlers Heck ist man mittlerweile gewöhnt. So sorgen auch in diesem Band jede Menge Verfolgungen (egal ob zu Fuß oder mit dem Auto!) für eine große Portion Action und Spannung. Besonders brisant ist aber die Tatsache, dass Heck eigentlich gar nichts mit dem Fall zutun haben soll, sogar unfreiwillig in Schutzgewahrsam genommen wird und trotzdem wieder auf eigene Faust Ermittlungen anstellt und sich damit in ein Schlamassel gerät und sich mit seinem Spürsinn/ seinem Kampfgeist auch selbst wieder daraus befreien muss. Als Leser konnte ich mich sehr gut in Heck hineinversetzen und seinen Wunsch, diesen Fall zu lösen und die Nice Guys endlich komplett zur Strecke zu bringen, komplett nachvollziehen. Für mich war es also kein Wunder, dass er sich gegen Gemma Piper, die ihn von diesem Fall ausschließen will, auflehnt. Die Geschichte verläuft insgesamt wieder sehr rasant, actionreich und spannend, wie man es von den Ermittlungen von Mark "Heck" Heckenburg gewohnt ist. Zudem punktet die Geschichte zum Ende hin aber auch mit Wendungen (was zum Beispiel den Spitzel bei der Polizei betrifft!).
     
     

    Fazit:

    Für Fans der Mark-Heckenburg-Reihe ist "Spurensammler" ein absolutes Muss. Das Wiedersehen mit den Nice Guys aus "Mädchenjäger" verspricht jede Menge Action, Spannung und rasante Verfolgungen, wie man es mittlerweile von Mark "Heck" Heckenburg bzw. vom Autor Paul Finch gewohnt ist. Außerdem hält der Roman auch noch die ein oder andere Wendung parat. Zudem trägt der detailreiche Schreibstil dazu bei, dass man die gespannte Atmosphäre super nachempfinden kann und Seite für Seite verschlingt. Einzige Kritikpunkte: An manchen Stellen ist das Rumgeballere etwas too-much und der deutsche Titel ist im Vergleich zum Originaltitel ("The Killing Club") nicht aussagekräftig oder präzise genug.


    4 / 5 Sterne


    Vielen Dank an PIPER für die Bereitstellung eines kostenlosen Leseexemplars!

    Spurensammler bei PIPER
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    HIER geht es zum Blog von Paul Finch

    Rezension Mädchenjäger (BAND 1)
    Rezension Rattenfänger (BAND 2)
    Rezension Schattenschläfer (BAND 4)



    Mittwoch, 8. Juni 2016

    Rezension: Rattenfänger von Paul Finch

    Hallo ihr Lieben!

    Nachdem ich bereits "Mädchenjäger" (Band 1) und "Schattenschläfer" (Band 4) der Mark-Heckenburg-Reihe von Paul Finch gelesen und rezensiert habe, folgt heute eine Rezension zu "Rattenfänger" (Band 2). Mittlerweile bin ich ein absoluter Fan des Autors und seiner Geschichte und ich muss sagen, dass ich auch dieses Mal wieder überzeugt wurde.
    Cover: Piper
     
    Details:
     
  • Taschenbuch: 480 Seiten
  • Verlag: Piper Taschenbuch (13. Oktober 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3492305792
  • ISBN-13: 978-3492305792
  • Originaltitel: Sacrifice
  • Preis: 9,99





  • Inhalt:

    Ein Mann, der grausam gefoltert und verbrannt wird, ein zweiter, der - bei lebendigem Leib in eine Wand eingemauert - jämmerlich verdurstet, ein Liebespaar, das von einem Pfeil durchbohrt wird. Wo zunächst kein Zusammenhang scheint, erkennt Detective Mark Heckenburg schon bald ein barbarisches Muster: Alle vier kamen an einem Feiertag ums Leben. Hat Heck es mit einem religiösen Fanatiker zu tun? Die erste Spur führt zu einem polizeibekannten Kleinkriminellen, aber kann er tatsächlich hinter der akkurat geplanten Mordserie stecken? Dann endlich kommt Heck der Vorlage für die schrecklichen Verbrechen auf die Spur ...
    Copyright Klappentext/Inhaltsangabe & Cover: Piper
     
     
    Meine Meinung:
     
    Die Buchgestaltung finde ich wie immer sehr gelungen, da das schwarz-weiße Cover einfach düster wirkt und somit perfekt zu einem Thriller passt. Besonders die knallorange Schrift und der farbige Buchschnitt machen den Roman zu einem Hingucker. Optisch habe ich also eigentlich gar nichts auszusetzen. Den deutschen Titel "Rattenfänger" finde ich allerdings nicht so ganz passend. Ich hätte das Ganze eher "Feiertagsschänder" oder "Feiertagskiller"  genannt, da das mit dem Inhalt zusammen besser funktionieren würde.
     
    Am Schreibstil habe ich prinzipiell nichts auszusetzen, denn der Roman lässt sich gut lesen. Das Einzige, was den ein oder anderen Leser vielleicht etwas stören könnte (mir persönlich aber nichts ausgemacht hat), sind zum Teil die endlosen Details, die man über manche Orte, Ecken, Tatorte oder Stadtteile von England bekommt. Dadurch konnte ich immer gut nachvollziehen, in welches Milieu sich die Ermittler begeben und was für Ereignisse sich dort eventuell abspielen könnten. Paul Finch gelingt es, eine dichte Atmosphäre zu zaubern und einem genaueste Bilder auf die Netzhaut zu brennen. Das bezieht sich allerdings nicht nur auf die Orte selbst, sondern auch auf die Beschreibung der Mordopfer.
     
    Spannungstechnisch  steigert sich Finch im Vergleich zu seinem ersten Roman. Es gibt nicht nur actionreiche Verfolgungen ( egal ob zu Fuß oder mit dem Auto), sondern auch einzelne Sequenzen, die zeigen, wie die neuesten Opfer der "Feiertagsschänder" eingefangen und in ein Verlies gesperrt werden. Jede dieser Szenen hat immer etwas Düsteres oder Bedrohliches, was für den Leser etwas nervenaufreibend ist. Besonders das letzte Drittel des Romans treibt das Spannungslevel auf das Maximum, denn nachdem Heck herausfindet, wer die Feiertagsschänder sind bzw. welche Motive sie eigentlich verfolgen, setzt er alles daran, seine Kollegin Claire aus ihren Fängen zu betreiben und eine letzte grausame Tat zu vermeiden. Zu den Tätern: Es ist sehr schockierend, mit welcher Überzeugung sie die grausamen Morde begehen !! SPOILER !! da sie alle noch sehr jung sind und eigentlich  auch nur (unwissentlich) Opfer eines "Experiments" sind. !! SPOILER ENDE !!
     
    Das Wiedersehen mit Mark "Heck" Heckenburg" ist wie man es sich vorgestellt hat. Mit unkonventionellen Methoden versucht der selbstbewusste und eigensinnige Ermittler den Fall zu lösen und schreckt dabei nicht vor wilden Verfolgungsjagden oder Schlägereien zurück. Wie immer kann er sich auf sein Bauchgefühl verlassen und weiß sofort, wenn sie den falschen Fisch am Haken haben. Paul Finch gelingt es also, den Charakter, den man in "Mädchenjäger" kennengelernt hat, glaubwürdig wieder auftauchen zu lassen. Das selbe gilt für Superintendant Gemma Piper, die von ihren Kollegen wegen ihrer strengen und dominanten Art nur <<Die Löwin>> genannt wird. Sie setzt alles daran, den Fall zu lösen und gerät währenddessen auch zunehmend unter Druck. Obwohl sie einmal eine Beziehung mit Heck geführt hat und es im Verlauf der Geschichte zwischen ihnen immer wieder knistert, kann sie ihm widerstehen. Und dann wäre dort noch ein neuer interessanter Charakter: Claire Moody, die neue Pressesprecherin der Crime Group. Auch wenn Heck sie anziehend findet, bauen die beiden ein eher freundschaftliches Verhältnis zueinander auf. Von den brutalen Feiertagsmorden und den "kreativen Machenschaften" der Mörder ist sie total verschreckt und sieht sich zunehmend nicht mehr in der Lage, ihren Job zu machen. Als sie schließlich in die Fänge der "Feiertagsschänder" gerät, scheint Heck ihre einzige Aussicht auf Rettung zu sein...
     
     

    Fazit:

    "Rattenfänger" ist ein spannungsreicher, actionreicher sowie gut geschriebener Thriller mit starken Charakteren und einer sehr dichten Atmosphäre. Mit ihm gelingt Paul Finch eine Steigerung zu seinem Debüt-Roman. Die "Feiertagsschänder", die hier am Werk sind, agieren höchst kreativ und begehen alle Morde auf unterschiedliche Art und Weise, was für den Leser sehr nervenaufreibend ist. Ebenso nervenaufreibend sind die Sequenzen, in denen die nächsten Opfer entführt und in ein Verlies gesperrt werden. Besonders im letzten Drittel wird die Spannung noch einmal spürbar angezogen und auch die Auflösung ist nicht enttäuschend. Lediglich der Titel ist nicht unbedingt ganz passend - Alternativtitel wie "Feiertagsschänder" oder "Feiertagskiller" wären weitaus passender. Außerdem könnten die zum Teil sehr ausführlichen Beschreibungen über Orte, Ecken, Straßen, Stadtteile als störend empfunden werden - auch wenn sie meiner Meinung nach zur Atmosphäre beitragen.
     
     
    4.5 / 5 Sterne
     
     
     Vielen Dank an Piper für die Bereitstellung eines kostenlosen Leseexemplars!

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