Montag, 18. April 2016

Rezension: Die Blutschule von Max Rhode / Sebastian Fitzek

Hallo ihr Lieben!

Heute habe ich für Euch eine Rezension zum Roman "Die Blutschule", den Sebastian Fitzek zunächst unter dem Pseudonym Max Rhode veröffentlicht hat, um seinen neuesten Roman "Das Joshua Profil" zu promoten. Marketingtechnisch sicherlich eine schlaue Aktion von Fitzek, denn in seinem neuen Roman geht um den besagten erfolglosen Autor Max Rhode, der "Die Blutschule" veröffentlicht hat ;)
Auch wenn die meisten Fitzek-Fans den (Horror!)-Thriller sicherlich schon gelesen haben , wollte ich Euch trotzdem meine persönliche Meinung mitteilen, da ich das Werk irgendwie ziemlich durchwachsen finde.
Cover: Bastei Lübbe
 
Details:

  • Broschiert: 252 Seiten
  • Verlag: Bastei Lübbe (8. Oktober 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3404172671
  • ISBN-13: 978-3404172672
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren
  • Preis: 12,99


  • Inhalt:

    Eine unbewohnte Insel im Storkower See

    Eine Holzhütte, eingerichtet wie ein Klassenzimmer

    Eine Schule mit den Fächern: Fallen stellen. Opfer jagen. Menschen töten.

    Die Teenager Simon und Mark können sich keinen größeren Horror vorstellen, als aus der Metropole Berlin in die Einöde Brandenburgs zu ziehen. Das Einzige, worauf sie sich freuen, sind sechs Wochen Sommerferien, doch auch hier macht ihnen ihr Vater einen Strich durch die Rechnung. Er nimmt sie mit auf einen Ausflug zu einer ganz besonderen Schule. Gelegen mitten im Wald auf einer einsamen Insel. Mit einem grausamen Lehrplan, nach dem sonst nur in der Hölle unterrichtet wird ...
    Copyright Klappentext und Cover: Bastei Lübbe

    Meine persönliche Meinung:

    Die Covergestaltung finde ich super, da die düstere Aufmachung perfekt zum Inhalt passt. Besonders die blutrote Schrift hebt sich vom grau-schwarzen Hintergrund ab und macht neugierig. Der Tisch und der Stuhl erinnern unmittelbar an eine Schule, nur dass an dieser Schule offenbar nicht die üblichen Fächer gelehrt werden. Einen ersten Hinweis liefern die Kratzspuren auf dem Tisch. Auch im Inneren sieht man blutrote Hände und eine Lehrertasche. Hinten auf dem Cover wird das Thema wieder mit einem blutverschmierten Zirkel und Lineal aufgegriffen. Besonders der blutrote Claim "Ihr habt nie gelernt zu töten, dieses Versäumnis werden wir jetzt nachholen" wirkt wie eine Drohung und der Leser kann sich auf einiges gefasst machen.
     
    Inhaltlich muss ich leider sagen, dass mich das Buch zunächst nicht wirklich fesseln konnte, da ich mir eher vorkam, als würde ich einen belanglosen Jugendroman lesen, in dem zwei Jugendliche in eine neue Stadt ziehen, diese erkunden und schließlich an eine böse Jugend-Gang geraten. Zudem fand ich die Perspektive, aus der erzählt wird, nämlich aus Sicht des 13-jährigen Simon, einfach störend. Der pubertäre 13-Jährige wirkt auf mich einfach total (sorry für den Ausdruck!) notgeil, denn ständig werden die Brüste eines Mädchens und seine Fantasien beschrieben, die mich als Leser einfach wenig interessieren. Schade ist es, dass sich das Ganze dann durch die ersten 130 Seiten zieht (der Roman hat ja nur 250!) , bis der eigentliche Horror- bzw. Thrill-Faktor, nämlich die Blutschule, betreten wird. Ab diesem Moment nimmt die Geschichte allerdings ordentlich an Fahrt auf, die Erzählung ist viel temporeicher, spannender. Allerdings sollte man an dieser Stelle auch erwähnen, dass auf dem Cover eher "Horror" als "Thriller" stehen sollte, denn bei manchen Szenen geht es sehr viel derber zu und man fühlt sich ein Wenig in den Horrorfilm "SAW" versetzt. An dieser Stelle verrate ich aber nicht mehr. Für mich als Horrorfilm-Fan war das wenigstens ein kleiner Lichtblick und Nervenkitzel, denn ansonsten wäre "Die Blutschule" ziemlich lahm.
    Was mich allerdings sehr gestört hat, ist der übersinnliche Mythos, der um die ganze Geschichte gesponnen wurde und einen herzensguten Menschen in das komplette Gegenteil verwandeln soll. Sowas mag ich in Horrorfilmen schon nicht und hat auf mich persönlich im Roman irgendwie lächerlich konzipiert gewirkt. Achtung! Spoiler! Simon's Vater saugt bei einer Wiederbelebung das Böse aus einem Mädchen heraus und verwandelt sich daraufhin offenbar in einen  kaltblütigen, herzlosen Menschen, der seinen Jungs das Töten beibringen will und selber unsterblich ist. Alles klar! Diesen Quatsch hätte man auch hinten auf dem Cover erwähnen können. Die Geschichte rund um den Seelenspiegel lasse ich an dieser Stelle mal unbeleuchtet. Spoiler-Ende!
     
    Die Charaktere fand ich persönlich am Anfang auch ziemlich langweilig. Vater und Mutter haben mir persönlich viel zu glatt gewirkt - fast schon bilderbuchartig. Simon und Mark hingegen fand ich am Anfang sehr nervig - hormongesteuerte Teenager, die ein bisschen verweichlicht wirken. Allerdings finde ich, dass sich das ab dem Zeitpunkt, ab dem sie in der Blutschule sind, etwas ändert. Die beiden wirken deutlich mutiger, reifer und überlegter. Auch die Entwicklung des Vaters, der sich vom liebevollen, fürsorglichen Menschen in ein komplett verrücktes, kaltblütiges Arschloch verwandelt (er könnte mit dem Teufel verwandt sein!), hat der Geschichte wirklich gut getan.
     
    Den Schreibstil von Rhode (Fitzek!) fand ich ziemlich überzeugend - wie immer. Auch wenn mich die langen, verschachtelten Sätze am Anfang ein wenig genervt haben. Ab der Blutschule wird der Schreibstil abwechslungsreicher, lebendiger und das Tempo wird angezogen, was ich ziemlich gut fand.
     

    Fazit

    Eine kurzweilige Geschichte, die mit Thriller nicht viel gemeinsam hat, sondern eher an Horror mit ein paar übersinnlichen Elementen erinnert. Insgesamt braucht die Geschichte zu lange, um richtig ins Rollen zu kommen, wird ab der Blutschule allerdings nervenaufreibend und spannend. Richtige Horror-Fans werden sich an der ein oder anderen Stelle an "SAW" und den damit verbundenen Nervenkitzel erinnert fühlen. Der ganze übersinnliche Mythos (Seelenspiegel und so!) ist in sich zwar stimmig durchdacht, wirkt auf mich trotzdem lächerlich und hätte hinten im Klappentext erwähnt werden sollen. Aber das ist vielleicht auch einfach Geschmackssache. Insgesamt hätte man aus der Geschichte noch mehr machen können.
     
    3 / 5 Sterne
     
    Solltet ihr Interesse an dem Buch haben, dann informiert Euch doch bei Bastei Lübbe!
     
    Wie fandet ihr "Die Blutschule"? Gerne könnt ihr mir Eure Meinungen oder Links zu Euren Rezensionen unten in den Kommentaren hinterlassen. Ich freue mich über einen kleinen Austausch!

    8 Kommentare:

    1. Huhu!

      Ok, ich muss ja sagen, Notgeilheit ist bei manchen pubertierenden Jungs wirklich angesagt, aber ich muss das auch nicht unbedingt lesen... ;-)

      130 Seiten sind wirklich ein bisschen viel Vorlaufphase bei so einem kurzen Buch! Und huiuiui - "Saw"? Die Filme mag ich gar nicht... Ich mag meinen Horror eher weniger blutig, so eher in Richtung "The Ring". Aber mir ist schon klar, dass es in einem Buch mit dem Titel "Die Blutschule" natürlich heftig zur Sache geht! Mal schauen, wie ich damit klarkomme. ;-)

      Ich lese ja auch zum Beispiel King sehr gerne, aber verglichen mit vielen modernen Horrorbüchern (hallo, FESTA!) sind seine Bücher ja fast schon zahm...

      LG,
      Mikka

      AntwortenLöschen
      Antworten
      1. Hallo Mikka!

        Na klar... Das ist mir selber ja auch durchaus bewusst.. haha... aber wenn sich das im Buch immer wiederholt, dann ist es echt ätzend :D

        Ja, das mit den 130 Seiten war wirklich etwas schade... Ganz so krass wie "Saw" ist es dann aber auch nicht... Lediglich eine Szene hat mich komplett an den Film erinnert.. Ganz so blutig wie Saw ist es auch nicht unbedingt... Du wirst also schon deinen gefallen daran finden! Ich hingegen mag Gruselgeschichten a la "The Ring" nicht... Das ist fast immer derselbe Schmarrn...

        Ich habe von Stephen King bisher nur "Menschenjagd" gelesen, was ich super fand...

        Liebe Grüße an Dich!
        - Peter

        Löschen
    2. Hallo,
      tolle Rezi! Ich habe es in vielen Teilen auch so empfunden und war eigentlich ein wenig enttäuscht von dem ganzen. Ich hatte einfach mehr erwartet.
      Gegen übersinnlichen Mythos habe ich nichts, erwarte es aber nicht in einem Thriller und dann sollte es wirklich gut gemacht sein.

      Nun wartet das Joshua-Profil noch auf mich...

      LG
      Tanja

      AntwortenLöschen
      Antworten
      1. Hallo Tanja!

        Vielen Dank für deinen Kommentar!
        Ich war letztendlich auch etwas enttäuscht von "Die Blutschule". Ich mag solche übersinnlichen Sachen einfach nicht so gerne und ich finde, man hätte das auch schon im Klappentext erwähnen können, weil man dann gewusst hätte, worauf man sich da wirklich einlässt.

        Ich werde mal sehen, ob ich mir "Passagier 23", "Noah" und "Das Joshua Profil" noch hole. Die haben mich irgendwie alle vom Plot her nicht so angesprochen. Aber von "Das Paket" (erscheint im Oktober!) verspreche ich mir wieder mehr!

        Liebe Grüße auch an Dich!
        - Peter

        Löschen
    3. Hi :D
      Mich hat das Buch ein wenig an den jungen King erinnert, aber auch nicht auf Höchstform! Ich fand es aber trotzdem ganz unterhaltsam! ;)

      Liebe Grüße
      Jessi

      AntwortenLöschen
      Antworten
      1. Hallo Jessi!

        Schön, dass Du mal wieder hier bist!
        Von Stephen King habe ich bisher nur "Menschenjagd" gelesen, weshalb ich keinen wirklichen Vergleich habe. Ich habe mir insgesamt einfach mehr von "Die Blutschúle" versprochen und mag diese übersinnlichen Dinge einfach nicht so gerne. Hätte man auch einfach im Klappentext erwähnen kann, weil dann hätte man gewusst, worauf man sich einlässt.

        Liebe Grüße zurück!
        - Peter

        Löschen
    4. Hey,

      dieses Buch habe ich bis jetzt noch nicht gelesen, aber die Bücher von Fitzek fand ich bisher eigentlich immer ziemlich gut.

      Schade, dass es hier so einen langen Vorlauf zur Geschichte gibt, aber der Teil der Blutschule würde mich dennoch interessieren. ;-)

      Viele liebe Grüße
      Bloody

      AntwortenLöschen
      Antworten
      1. Hi Bloody!

        Vielen lieben Dank für deinen Kommentar!

        Ich mag die Fitzek-Bücher auch sehr gerne (besonders Augenjäger & Augensammler!) , nur leider kann ich mit den neueren Titeln (Passagier 23, Noah, Joshua Profil) nicht so viel anfangen... Mal sehen, ob ich sie vielleicht trotzdem lese.

        Der Teil in der Blutschule ist auf jeden Fall spannend!

        LG
        - Peter

        Löschen